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    Klimapolitik  2011  0 Kommentare Grüne Mobilitätswende: Zug statt Inlandsflug

    Die Grünen wollen das Bahnfahren fördern und Inlandsflüge eindämmen. Dies soll durch eine Kerosinsteuer, eine ermäßigte Mehrwertsteuer auf Bahntickets sowie hohen Investitionen in das Schienennetz erreicht werden.

     

    "Bis 2035 wollen wir Inlandsflüge weitestgehend obsolet machen", heißt es in einem Autorenpapier der Grünen-Bundestagsfraktion, aus dem die "Süddeutsche Zeitung" zitiert. Um mehr Reisende auf die Schiene zu locken, fordern die Grünen günstigere Bahntickets, mehr und schnellere Züge mit dichterer Taktung sowie zuverlässigere Fahrpläne.

     

    Steuergeschenke für die Bahn

     

    Damit Bahntickets günstiger werden, wollen die Grünen den Mehrwertsteuersatz bei der Bahn von bisher 19 auf sieben Prozent senken. Ein Flexpreis-Ticket (ohne Bahncard) im ICE-Sprinter von Berlin nach München (Fahrzeit 4:27 Stunden) würde statt bisher 153 Euro nur noch etwas mehr als 134 Euro kosten. Zusätzlich wollen die Grünen die Trassenpreise und die Stromsteuer für die Bahn senken.

     

    Darüber hinaus soll die Bahn jährlich drei Milliarden Euro Subventionen erhalten, um das Schienennetz auszubauen sowie schnellere und zuverlässigere Verbindungen zu ermöglichen. Ziel sei es, die Fahrtzeit zwischen möglichst vielen Großstädten in Deutschland und im benachbarten Ausland auf "maximal vier Stunden" zu senken.

     

    Kerosinsteuer statt Steuerfreiheit

     

    Neben einem CO₂-Preis von 40 Euro je Tonne fordern die Grünen die "schrittweise Einführung der Kerosinsteuer für Inlandsflüge". Die ökologischen Folgewirkungen des Luftverkehrs müssten sich auch im Preis abbilden. Derzeit ist der kommerzielle Kerosinverbrauch in der EU, mit Ausnahme der Niederlande, steuerfrei. Die Grünen wollen die Kerosinsteuer für Inlandsflüge schrittweise an die Steuersätze für Benzin anheben, dieser beträgt momentan in Deutschland 65 Cent pro Liter.

     

    Daniela Wagner, die an dem Autorenpapier mitgeschrieben hat, erklärt: "Es kann nicht sein, dass das Flugzeug als klimaschädlichster Verkehrsträger noch immer mit Milliardenbeträgen subventioniert wird, während die umweltfreundliche Bahn chronisch unterfinanziert ist".

     

    Bahnfahren ist "In"

    Immer mehr Fahrgäste in Deutschland nutzen Fernverkehrs-Züge. Für 2018 zählt das Statistische Bundesamt 149 Millionen Fernverkehrsreisende in Eisenbahnen. Das ist eine Zunahme von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Flugpassagiere auf Inlandsflügen sank im gleichen Zeitraum um 0,8 Prozent auf 23,5 Millionen.

     

    Der CO2-Bilanz von ICE-Zugfahrten ist deutlich besser als von Inlandsflügen. Für die Strecke von Berlin nach München und zurück mit dem ICE entstehen pro Passagier rund 27,6 Kilogramm CO2. Mit dem Flugzeug sind es rund 298 Kilo – also mehr als zehn Mal soviel, so "co2online.de".

     

    Autor: Ferdinand Hammer

     





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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