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Moody's kauft Klimarisiko-Daten
Die wirtschaftlichen Risiken des Klimawandels werden von Investoren bisher oftmals ausgeblendet. Moody’s Corporation möchte dem entgegenwirken: Der Konzern hat eine Mehrheitsbeteiligung an Four Twenty Seven, einem Anbieter von Klimarisiko-Daten, übernommen.
Die Auswirkungen des Klimawandels wie z. B. Dürren, Waldbrände, Überflutungen, steigende Meeresspiegel und Extremwetter gefährden die Kreditwürdigkeit von Regierungen und Unternehmen gleichermaßen. Klimakatastrophen könnten z. B. dazu führen, dass Staaten das Geld, das sie durch die Ausgabe von Anleihen aufnehmen, nicht mehr zurückzahlen können, da das Steueraufkommen sinkt. Versicherer hingegen könnten in die Pleite getrieben werden.
Myriam Durand, Global Head of Assessments bei Moody's Investors Service, erklärte gegenüber der "New York Times": "Wir nehmen diese Risiken sehr ernst". Die Übernahme von Four Twenty Seven ermögliche es Moody’s Kreditanalysten klimabedingte Risiken bei ihren Ratings zu berücksichtigen. Four Twenty Seven misst eine Vielzahl von Klimarisiken und deren Auswirkungen auf 2.000 Unternehmen und 196 Länder. In den Vereinigten Staaten umfassen die Daten 761 Städte und mehr als 3.000 Landkreise.
Nach einer Reihe von tödlichen Hurrikans und Waldbränden im Jahr 2017 in den USA veröffentlichte Moody's, zusammen mit S&P Global und Fitch Ratings, Berichte, in denen Bundes- und Landes- Regierungen gewarnt wurden, dass ihre Exposition gegenüber Klimarisiken ihre Ratings beeinträchtigen könnte.
Germanwatch, eine deutsche Entwicklungs- und Umweltorganisation, veröffentlichte indes den Globalen Klima-Risiko-Index 2019. Dieser zeigt "wie stark Länder von Wetterextremen wie Überschwemmungen, Stürmen, Hitzewellen etc. betroffen sind". Untersucht werden die menschlichen Auswirkungen (Todesopfer) sowie die direkten ökonomischen Verluste". Der Index bezieht sich auf die Jahre 1998 bis 2017.
Bildquelle: "Germanwatch"
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Autor: Ferdinand Hammer