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    Moventum Marktkommentar 18.09.2019  533  0 Kommentare Auf ewig QE?

    Im Mittelpunkt des Marktinteresses stand die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), wobei die Marktteilnehmer hier bereits ein sehr umfassendes Maßnahmenpaket vorweggenommen hatten. Letztlich konnte Mario Draghi die Markterwartungen nicht ganz erfüllen. So wurde die Depositenrate nur um 10 Basispunkte auf minus 0,50 Prozent gesenkt. Teilweise hatten die Marktteilnehmer hier mit 20 Basispunkten gerechnet. Der EZB-Hauptrefinanzierungssatz blieb derweil bei null Prozent. Zur Entlastung der Banken wurde zudem eine Staffelung des Strafzinses beschlossen. Zusätzlich wird das Quantitative-Easing-Programm (QE-Programm: Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen sowie Pfandbriefen, Supras und ABS) ab 1. November reaktiviert, wodurch monatlich Wertpapiere in Höhe von 20 Mrd. Euro erworben werden sollen. Das Programm ist vorerst ohne Enddatum. Auch die Konditionen für die gezielten langfristigen Refinanzierungsgeschäfte wurden angepasst. Diese haben nun eine Laufzeit von drei Jahren (zuvor nur zwei Jahre) und der Aufschlag auf die Leitzinsen (10 Basispunkte) fällt weg. Insgesamt reagierten vor allem die Anleihemärkte enttäuscht und es kam über die ganze Kurve hinweg zu deutlichen Zinssteigerungen. Letztlich hat Mario Draghi damit das Ende der Fahnenstange für die Geldpolitik verkündet und den Ball zurück ins Spielfeld der Politik geworfen. Deren Aufgabe ist es nun, mittels fiskalpolitischer Instrumente wie beispielsweise schuldenfinanzierte Investitionen die Wirtschaft anzukurbeln und damit auch für eine höhere Inflation zu sorgen. Jenseits des EZB-Meetings wurden auch in den USA wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht. Die Konsumentenpreise stiegen im August um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während die Kernrate einen Anstieg um 2,4 Prozent verzeichnete und damit ein 13-Monats-Hoch markierte. Die Einzelhandelsumsätze in den USA legten zudem gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zu, was über den Markterwartungen lag. Der US-Konsument zeigt sich damit weiterhin in guter Verfassung.

    Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab um rund 1,50 US-Dollar nach und schloss bei 60,22 US-Dollar. Auf der Währungsseite gab der US-Dollar gegenüber dem Euro 0,33 Prozent nach. Auch der japanische Yen verlor gegenüber dem Euro und zwar 1,52 Prozent.

    Im insgesamt freundlichen Aktienmarktumfeld konnten insbesondere japanische Aktien überdurchschnittlich zulegen, gefolgt von europäischen und US-amerikanischen Titeln. Die Schwellenländer entwickelten sich besser als die Industriestaaten. Analog zur Vorwoche schnitten sowohl in den USA als auch in Europa Value-Aktien besser ab als ihre Growth-Pendants. Nebenwerte erzielten darüber hinaus in beiden Regionen eine Outperformance. Auf Sektorebene dominierten in den USA die Segmente Banken, Energie und Rohstoffe, während nichtzyklische Konsumtitel, Technologiewerte und Versorger das Schlusslicht bildeten. In Europa sah das Bild ähnlich aus: Banken, Rohstoffe und Energie waren die besten Sektoren, Gesundheit, nichtzyklischer Konsum und Versorger die schwächsten.

    Im Rentenbereich mussten Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating angesichts steigender Zinsen abermals Verluste in Kauf nehmen. Hochzinsanleihen verzeichneten hingegen einen Wertzuwachs. Auch Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern entwickelten sich positiv.

    Mehr unter www.moventum-am.lu

    Über Moventum:
    Moventum Asset Management S.A. (Moventum AM) ist eine hundertprozentige Tochter der Moventum S.C.A.. In der Management Company, in der sich seit Jahresbeginn 2019 die Expertise des Asset Managements von Moventum konzentriert, werden die Moventum-eigenen Dachfonds sowie die individuellen Mandate im Rahmen der Vermögensverwaltungsportfolios gemanagt.

    Moventum S.C.A. als unabhängiger Financial Service Partner ist speziell auf Finanzdienstleister wie Finanzberater, Vermögensverwalter, institutionelle Anleger und NGOs ausgerichtet. Zu den Services im Bereich Vermögensanlage und -aufbau gehört eine webbasierte Wertpapier-Investmentplattform mit Schwerpunkt auf Fonds. Finanzberater werden von administrativen Aufgaben entlastet, Depot- und Kontoführung für Endanleger sind integriert. Zudem gehören Anlage-Management-Tools, regulierungskonforme Reportings und individuelle Wertpapier-Services zum Full-Service-Leistungsspektrum. Eine standardisierte Fondsvermögensverwaltung mit nachhaltigem, erfolgreichen Track-Record für die relevanten Chance-Risiko-Profile rundet das Angebot ab. Die Moventum-Gruppe ermöglicht institutionellen Anlegern zudem ein vollständiges Outsourcing der Wertpapierabwicklung. Die Investmentplattform MoventumOffice bietet Zugang zu mehr als 9.000 Investmentprodukten inklusive Fonds und ETFs von mehr als 400 Investmenthäusern, die Nutzung von Analyse-, Reporting- und Support-Tools.




    Carsten Gerlinger
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    Carsten Gerlinger ist mit über 30 Jahren Berufserfahrung – davon allein gut zwanzig Jahre in den Bereichen Private Banking und Portfoliomanagement am Finanzplatz Luxemburg – ein ausgewiesener Kenner der internationalen Finanzmärkte. Vor seinem Wechsel 2015 zu Moventum arbeitete der Certified European Financial Analyst (CEFA) bei der Luxemburger Kapitalverwaltungsgesellschaft Quint:Essence Capital S.A. Weitere berufliche Stationen waren die Commerzbank, die DZ Bank und die Deutsche Bank.
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    Verfasst von Carsten Gerlinger
    Moventum Marktkommentar 18.09.2019 Auf ewig QE? Im Mittelpunkt des Marktinteresses stand die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB), wobei Mario Draghi die Markterwartungen nicht ganz erfüllen konnte. So wurde die Depositenrate nur um zehn Basispunkte gesenkt. Der EZB-Hauptrefinanzierungssatz blieb derweil bei null Prozent. Zur Entlastung der Banken wurde zudem eine Staffelung des Strafzinses beschlossen. Zusätzlich wird das QE-Programm ab 1. November reaktiviert, wodurch monatlich Wertpapiere in Höhe von 20 Mrd. Euro erworben werden sollen. Das Programm ist vorerst ohne Enddatum.