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     1219  0 Kommentare Egbert Prior: Gerresheimer - Neue Geschäftschancen durch Digitalisierung

    Dem Traditionskonzern fehlte es in den letzten Jahren an Schwung. Abzulesen am Kurs, der sich seit 2016 seitwärts bewegt. Doch das könnte sich jetzt ändern. Zum einen wurde der Vorstand komplett ausgetauscht. Zum anderen haben die Düsseldorfer interessante Technologieprojekte in der Entwicklung. Gerresheimer profitiert vom Megatrend Gesundheit. Die Rheinländer liefern an die Pharmaindustrie, ­Glasfläschchen, Ampullen, Injektionsspritzen, Inhalatoren, Kunststoffverpackungen etc. Auch Kosmetikfirmen lassen sich von Gerresheimer beliefern, beispielsweise mit Parfümflacons. Für Fantasie sorgt eine neue Technologietochter. Gerresheimer hat letztes Jahr Sensile Medical für 350 Millionen Euro übernommen. Die Schweizer entwickeln vernetzte Mikropumpen, die beispielsweise bei Herzinsuffizienz einen stationären Krankenhausaufenthalt überflüssig machen könnten. Auch Mikropumpen für Diabetes- oder Parkinsonpatienten befinden sich in der Entwicklung, bzw. sind schon auf dem Markt. Der neue CEO Dietmar Siemssen möchte die Digitalisierung der Verabreichung von Medikamenten vorantreiben. Dazu hat der Vorstand ein drittes Geschäftsfeld, Advanced Technologies, geschaffen. Gerresheimer ist rund um den Globus tätig. Der Auslandsanteil am Umsatz ungefähr 80%. Die neue Führung startet eine Investitions­offensive. Dieses und nächstes Jahr sollen die Investitionen – vor allem in die Kapazitätserweiterung – von 8 auf 12% hochgefahren werden. Für das laufende Geschäftsjahr (per 30.11.) stellt Siemssen Umsatz­erlöse in einer Bandbreite von 1,4 Milliarden bis 1,45 Milliarden Euro in Aussicht. Das bereinigte Ebitda soll 295 Millionen erreichen. Im Vorjahr gingen 1,41 Milliarden durch die Bücher und das Ebitda landete bei 289 Millionen. Wie man sieht, sind das keine großen Sprünge. Doch der Vorstand hat die Offensive gerade erst gestartet. Für Druck auf den Kessel sorgt die NN Group, ein niederländischer Pensionsfonds, der seine Beteiligung auf gut 10% in etwa verdoppelt hat. Rest Streubesitz. Nach eigenem Bekunden verfolgt der Investor „strategische Ziele“, will weitere Anteile erwerben und Einfluss auf Aufsichtsrat und Vorstand ausüben. Die Düsseldorfer haben in den letzten Jahren stets die Dividende erhöht. Für 2018 wurden 1,15 Euro je Anteilsschein gezahlt. Macht beim aktuellen Kurs, 66 Euro, eine Rendite von knapp 2%. Marktkapitalisierung 2,1 Milliarden. KGV (2019) schätzungsweise 16. Moderat. Fazit: Neue Besen kehren gut. Die Digitalisierung versprüht Fantasie. Die Aktie nimmt Kurs auf ein neues Allzeithoch, seit gut einem Jahr liegt die Messlatte bei 78 Euro.




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    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior: Gerresheimer - Neue Geschäftschancen durch Digitalisierung Dem Traditionskonzern fehlte es in den letzten Jahren an Schwung. Abzulesen am Kurs, der sich seit 2016 seitwärts bewegt. Doch das könnte sich jetzt ändern. Zum einen wurde der Vorstand komplett ausgetauscht. Zum anderen haben die Düsseldorfer …

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