Mit Börsenweisheiten ist es wie mit Klischees - Seite 3
Und noch ist natürlich völlig unklar, ob man nicht im Oktober, November, Dezember, oder einem der Folgemonate noch einmal deutlich billiger einsteigen kann, bevor man dann im Mai 2020 wieder aussteigen sollte. Und im vergangenen Jahr zeigte sich, dass der September definitiv nicht in jedem Jahr der beste Monat für Käufe ist.
Ein Einstieg im September war hier eine sehr schlechte Idee. Selbst wenn man anschließend Anfang Mai 2019 wieder ausgestiegen wäre, hätte man kaum einen Gewinn erzielen können.
Mit Börsenweisheiten ist es wie mit Klischees
Börsenweisheiten haben ihre Berechtigung, weil sie im Groben mit durchschnittlichen Tatsachen, Ereignissen oder Entwicklungen belegt werden können, ähnlich wie Klischees. Doch man sollte sie nicht für konkrete Investmententscheidungen heranziehen. Börsenweisheiten können die grobe Richtung vorgeben, doch es gilt die Märkte stets in ihrer jeweiligen Situation zu analysieren und zu bewerten. Auch Klischees treffen nicht auf jeden zu.
Günstigere Kaufkurse voraus!
Und ich rate schon seit längerem von Neueinstiegen in den Aktienmarkt ab. Von dieser Meinung rücke ich auch nicht ab, nur weil wir seit September in die vermeintlich saisonal starke Börsenphase eingetaucht sind. Denn in der aktuellen Situation haben die Märkte mit zunehmenden konjunkturellen Problemen zu kämpfen. Und nur die billige Liquidität der Notenbanken scheint die Aktien- und Anleihenkurse derzeit noch oben zu halten. Ich glaube daher, dass wir in den kommenden Tagen oder Wochen noch einmal einen günstigeren Zeitpunkt für Aktienkäufe bekommen werden.
US-Indizes unter wichtige Unterstützungen zurückgefallen
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Der DAX konnte bislang noch den Rückfall unter eine wichtige Unterstützung bzw. in den Bereich einer ehemaligen Konsolidierung verhindern (siehe Börse-Intern vom vergangenen Freitag). Den US-Indizes ist dies nicht gelungen. Der S&P 500 notiert zum Beispiel inzwischen wieder unterhalb der Ausbruchsmarke von 2.940,91 Punkten und damit wieder innerhalb der ehemaligen Konsolidierungsrange (gelbes Rechteck im folgenden Chart). Dadurch scheint sich auch hier, ähnlich wie im DAX (siehe vorgestrige Börse-Intern), eine klare Seitwärtstendenz zu etablieren.