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     1705  0 Kommentare Notenbanken unter Druck - Welche Pfeile haben EZB und FED noch im Köcher?

    An den Finanzmärkten geht es so turbulent zu wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Mitte Februar notierte der DAX noch bei 13.700 Punkten, heute nur zwei Wochen später hat der deutsche Leitindex in der Spitze mehr als 3000 Punkte verloren. Der Ölpreis rauschte noch stärker nach unten. Im Jahr 2020 verlor die Nordseesorte Brent bisher fast 50 Prozent. Zudem rauschen die Renditen am Anleihemarkt nach unten wie Fallobst. Kurzum; es herrscht Panik an den Finanzmärkten. Somit stehen die Notenbanken gehörig unter Druck. Greifen diese jetzt aktiv in die Märkte ein oder überlassen sie den Marktmechanismen das Spielfeld? Doch welche Pfeile haben die europäische Zentralbank (EZB) und ihr amerikanisches Pendant (FED) noch im Köcher?

    Zinssenkungen durch EZB und FED sind unausweichlich

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    Um den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten, werden die Notenbanken gezwungen sein, die Leitzinsen weiter zu senken. Und das sogar deutlich in den negativen Bereich. Es bleibt aber fraglich welchen Einfluss diese Zinssenkungen noch haben werden. Die ohne Vormerkung veröffentlichte Zinssenkung der FED in der letzten Woche ist komplett wirkungslos verpufft. Der Fall der Rendite der zehnjährigen US-Treasuries zum ersten Mal unter die 1%-Grenze – und anschließend bis auf 0,50% – zeigt, dass die durch das Corona Virus ausgelöste Unsicherheit am Markt anhält. In dieser Woche tagt die EZB. Mit Spannung erwarten die Marktteilnehmer das Ergebnis der Zinssitzung. Eine Woche später, am 18. März tritt der geldpolitische Rat in Amerika wieder zusammen. Der Markt preist mittlerweile schon eine Senkung der Leitzinsen auf null Prozent bis Dezember dieses Jahres ein. Wir gehen aber davon aus, dass die Notenbank deutlich schneller aktiv werden muss.

    Helikoptergeld als Notlösung?

    Eine weitere Möglichkeit zur Stabilisierung der Wirtschaft ist das sogenannte Helikoptergeld. Hier schenkt der Staat seinen Bürgern Geld ohne Gegenleistung, um die Konjunktur zu fördern. Dies würde aber zahlreiche Gefahren mit sich bringen. Was würde passieren, wenn Konsumenten oder Firmen das geschenkte Geld sparen statt ausgeben? Was, wenn Bürger das geschenkte Geld im Ausland statt im Inland ausgeben?

    Aktienkäufe von Notenbanken als Stabilisator

    Eine weitere Möglichkeit zur Stabilisierung der Börsen wären breitangelegte Aktienkäufe der Notenbanken. Anders als die japanische Notenbank haben die EZB und die FED dieses Instrument noch nicht genutzt. Zukünftig ist es aber vorstellbar, dass die Notenbanken mit neuem Geld Aktien beispielsweise in Form von ETFs kaufen. Kurzfristig hätte dies einen stabilisierenden Effekt, langfristig wäre dieser Eingriff in die freie Marktwirtschaft sehr schädlich, da die Unternehmen nach und nach verstaatlicht würden. Weitere mögliche Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte wären etwa verbilligte staatliche Kredite, Steuererleichterungen oder öffentlich-rechtliche Bürgschaften und Garantien.

    Was passiert wenn die Eingriffe verpuffen?

    Es ist mit Spannung zu erwarten, welche schlagfertigen Maßnahmen die Notenbanken kurzfristig ergreifen. Entscheidend wird die Reaktion der Finanzmärkte sein. Sollte Panik aufkommen, eine Welle von Firmeninsolvenzen anrollen oder die Geldentwertung stark steigen, sind Anleger und Investoren gut beraten schon vorher auf Sachwerte zu setzen. Eines ist aber auch klar: die aktuelle Situation bieten smarten und mutigen Investoren enorme Chancen.




    Guido vom Schemm
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    Guido vom Schemm ist geschäftsführender Gesellschafter der GVS Financial Solutions GmbH. Der studierte Betriebswirt blickt auf eine langjährige Berufserfahrung (seit 2000) in der Finanzindustrie zurück. Unter anderem als Aktienanalyst bei der Cominvest / Cominvest Asia und als Vorstandassistent sowie mehrere Jahre als leitender Direktor einer großen Wertpapierspezialisteneinheit der Commerzbank AG. Weitere Informationen unter www.gvs-fs.de
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    Verfasst von Guido vom Schemm
    Notenbanken unter Druck - Welche Pfeile haben EZB und FED noch im Köcher? An den Finanzmärkten geht es so turbulent zu wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Mitte Februar notierte der DAX noch bei 13.700 Punkten, heute nur zwei Wochen später hat der deutsche Leitindex in der Spitze mehr als 3000 Punkte verloren. Der …

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