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    Studienergebnis  9780  0 Kommentare Nachhaltige Geldanlagen für Kleinanleger 'ein Buch mit sieben Siegeln'

    Viele deutsche Privatanleger kennen den Begriff 'nachhaltige Geldanlagen' nicht. Das Wissen zu dem Thema steigt aber mit dem Vermögen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie des Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA).

    Nachhaltige Geldanlagen gewinnen in der Finanzbranche zunehmend an Bedeutung, trotzdem können viele Kleinanleger mit dem Begriff nichts anfangen: 48 Prozent der Befragten gaben an den Terminus nicht zu kennen und nur 14 Prozent konnten ihn korrekt definieren. Für die Studie wurden 3.066 Personen im Alter ab 16 Jahren von INSA Consulere im Auftrag des DIA befragt.

    Das Wissen zum Thema nachhaltige Geldanlagen steigt aber mit dem Vermögen der Anleger: So konnten fast 37 Prozent der Befragten mit einem Vermögen von mehr als 150.000 Euro den Begriff korrekt definieren. „Das führt zwangsläufig zur Frage, ob nachhaltige Kapitalanlagen derzeit eher eine Angelegenheit für Vermögende sind, die im Zuge einer stärkeren Diversifizierung ihrer Portfolios nach Alternativen zu den traditionellen Kapitalanlagen suchen“, kommentierte DIA-Sprecher Klaus Morgenstern die Studienergebnisse.

    Das DIA hatte den Begriff 'nachhaltige Geldanlagen' „als Investitionen, die Faktoren Umwelt, Soziales und Unternehmensführung [ESG] berücksichtigen“ definiert. Klaus Gabriel, Geschäftsführer bei CRIC e.V., einem Verein zur Förderung von Ethik und Nachhaltigkeit bei der Geldanlage, kritisiert jedoch, dass es nicht ausreiche „Nachhaltigkeit mit dem ESG-Konzept gleichzusetzen . . . Auch die EU-Taxonomie greift als Grundlage zu kurz, da sich dieses Nachhaltigkeitsverständnis bislang vor allem auf Aspekte des Klimawandels bezieht und wichtige andere Nachhaltigkeitsthemen (wie zum Beispiel Biodiversität oder Armutsbekämpfung) erst sukzessive ergänzt werden sollen.“ Gabriel forderte „eine kritische Auseinandersetzung mit dem Nachhaltigkeitsverständnis als solchem“.

    Bisher gibt es keine allgemeinverbindliche oder rechtliche Definition des Begriffes 'nachhaltige Geldanlagen'. Ab dem kommenden Jahr gilt für die Finanzbranche in der EU zwar die die sogenannte EU-Taxonomie, ein Art Klassifikationssystem für nachhaltige Investments, dieses bezieht sich aber hauptsächlich auf die ökologische Nachhaltigkeit eines Investments. Viele soziale oder ethische Aspekte eines Investments werden bisher nur unzureichend berücksichtigt, kritisieren NGOs wie z. B. Südwind und CRIC e.V.

    Autor: Ferdinand Hammer





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    Verfasst vonFerdinand Hammer
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