Dystopia & Metaversum
Hinter dem Kampf zwischen Apple und Epic steckt mehr als nur Geld
Die Themen und Hashtags sprudeln nur so in diesen Tagen. Beginnen wir heute direkt mit einem Knaller:
Der E-Zigarettenhersteller Juul plant, 2.200 seiner Mitarbeiter zu entlassen. Bereits im April gingen 1.000 Jobs verloren. Zudem erwägt das Management, den Vertrieb in Europa und Asien einzustellen und sich stattdessen auf die USA und Großbritannien zu fokussieren. Hier werden aktuell 90 Prozent des Umsatzes erzielt.
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K.C. Crosthwaite, seit einem Jahr Juuls CEO, schrieb am vergangenen Mittwoch in einer E-Mail an seine Mitarbeiter, dass die Geschäftsbereiche nicht genügend Einnahmen generierten, um weitere Investitionen zu rechtfertigen, und dass die Kürzungen ermöglichen würden, in die Entwicklung neuer Produkte und Technologien zu investieren. Oberstes Ziel scheint es zurzeit, den Aufsichtsbehörden zu zeigen, dass Vaping weniger schädlich sei als das Rauchen der klassischen Zigaretten. „Diese Investitionen werden zwar kurzfristig keine Einnahmen bringen, aber sie werden uns helfen, Vertrauen zu gewinnen und langfristig ein Unternehmen aufzubauen“, so Crosthwaite in seiner E-Mail.
Für Altria bedeutet dies eine große Herausforderung. Im Jahr 2018 generierte Juul Einnahmen von 1,3 Mrd. USD. Ende 2018 erwarb Altria 35 Prozent von Juul für sage und schreibe 12,8 Mrd. USD. Wir sprechen hier also von einer Unternehmensbewertung von 38 Mrd. USD. Aus heutiger Sicht viel zu hoch.
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Laut Management im Februar 2019 sollten die Einnahmen für das Jahr 2019 auf 3,4 Mrd. USD steigen. Doch die Einnahmen betrugen letztlich nur 2 Mrd. USD, was einen Verlust von 1 Mrd. USD bedeutete. Altria wiederum verbuchte einen Verlust in Höhe von 4,1 Mrd. USD auf seine 12,8-Milliarden-Beteiligung und schrieb diese im dritten Quartal 2019 um ein Drittel ab.
Im Jahr 2019 weckten eine Reihe von Todesfällen und Hunderte von Krankenhauseinweisungen aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen im Zusammenhang mit Vaping Forscher und Regulierungsbehörden auf. Im Mai 2019 reichte North Carolina als erster Bundesstaat eine Klage gegen Juul ein, in der ihm unter anderem vorgeworfen wurde, sich in unlauterer Weise an Jugendliche zu wenden. Andere Staaten folgten mit rechtlichen Schritten, die bis heute andauern. Der letzte war der Bundesstaat Washington, der vor wenigen Tagen eine Verbraucherschutzklage gegen Juul einreichte, in der dem Konzern vorgeworfen wird, dass er minderjährige Verbraucher ins Visier nimmt. Im April 2020 reichte die Federal Trade Commission eine Kartellklage gegen Altria ein und behauptete, dass Altria im Jahr 2018 geheime Geschäfte mit Juul abgeschlossen habe, in deren Rahmen Altria aus dem Markt austrat und den ehemaligen Konkurrenten erwarb.