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    Indices  237  0 Kommentare Dax, Börse und Skandale

    Der DAX soll größer werden, profitabler, vielleicht auch nachhaltiger. Und so Anleger vor Skandalen schützen wie bei Wirecard. Das aber wird nicht funktionieren. Neue Regeln für den DAX sind bestimmt wichtig, aber eher fürs Marketing, als für die Sicherheit.

    40 statt 30 Unternehmen sollen in Zukunft die deutsche Börsenlandschaft repräsentieren. Das ist gut, denn es erlaubt eine größere Bandbreite an Branchen, Geschäftsmodellen und lässt Raum für Neues. Zudem verringert die größere Zahl möglicherweise auch das Risiko, denn für das Gewicht jedes bisherigen Mitglieds im DAX sinkt. Wird also wie bei Wirecard ein Unternehmen durch Manipulationen oder auch kriminelle Handlungen von der Börse abgestraft, leidet der Index weniger.

    Dass Unternehmen Profitabilität nachweisen müssen, ist im Prinzip auch richtig. Allerdings sind die Index-Betreiber trotzdem nicht gegen Betrug gefeit, siehe Wirecard. Wer seine Bücher so zielgerichtet manipuliert, der wird im Zweifel auch Profite ausweisen können. Was aber der Vorschlag, bestimmte Waffenproduzenten nicht mehr aufzunehmen, mit Sicherheit zu tun hat, bleibt fraglich.

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    Beziehungsweise handelt es sich dabei um ein durchaus berechtigtes Reagieren auf Investorenwünsche. Schließlich gehen immer mehr Anleger, große wie kleine, dazu über, bei ihren Entscheidungen Nachhaltigkeitskriterien mitzudenken. Dazu gehört im Zweifel mehr als nur der Ausschluss von Waffen, aber es ist ein Anfang. Der Dax soll so kaufbar bleiben.

    Schließlich beziehen sich viele abgeleitete Produkte auf den DAX – und wenn dieser nicht mit bestimmten Anlagerichtlinien konform geht, wird er und werden die darauf aufbauenden Produkte eben nicht ins Portfolio genommen. Das würde für die Anbieter etwa von Zertifikaten Verluste bedeuten. Und für den Index-Anbieter genauso, denn schließlich lebt er ganz gut von den Lizenzgebühren. Insofern ist die Änderung des Dax in dieser Hinsicht als Marketing zu verstehen, um den Index auch in Zukunft gut vermarkten zu können.

    Allerdings öffnen neue Kriterien, die nicht mehr anhand einfacher, mehr oder weniger frei verfügbarer Marktdaten festgelegt werden, auch neue Dimensionen für Fehler oder Risiken. Profitabilität ist messbar, wenn auch manipulierbar. Nachhaltigkeitskriterien sind weicher, schwieriger zu kontrollieren, die Datenanbieter liefern noch durchaus unterschiedliche Einschätzungen. Möglich also, dass der DAX in Zukunft zwar besser zu vermarkten sein wird, aber auch häufiger umgebaut wird. Dass mehr Nachhaltigkeitskriterien Anwendung finden, dass die Zusammensetzung also willkürlicher wird.

    Schlimm ist das nicht, der Performance muss das keinen Abbruch tun. Es wird die Entwicklung des Leitindex aber ein Stück unberechenbarer machen. Was letztlich dazu führt, dass sich Anleger noch stärker als bislang auf gutes, eigenes, vertieftes Research stützen müssen für ihre Anlageentscheidung. Und nicht mehr die Indices als Vorlage nehmen.

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    Uwe Zimmer
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    Uwe Zimmer verfügt über mehr als 35 Jahre Finanzmarkterfahrung als Banker, Broker, Asset-Manager, Krypto-Investor und Unternehmer Seine Expertise baute er sich unter anderem bei Prudential Securities und Hypo Capital Management auf. 1998 gründete er die Meridio Vermögensverwaltung AG in Köln, die er bis September 2016 als Vorstand erfolgreich leitete. Mit Z-Invest beteiligt er sich an anderen erfolgreich an Unternehmen.

    Weitere Informationen finden Sie unter z-invest GmbH

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    Verfasst von Uwe Zimmer
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