Egbert Prior
Stemmer Imaging: Gestärkt aus der Krise
Corona hat die Bilanz verhagelt. Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres knickte der Umsatz um 22% ein. Der Tiefpunkt.
Corona hat die Bilanz verhagelt. Im zweiten Quartal des vergangenen Jahres knickte der Umsatz um 22% ein. Der Tiefpunkt. Unter anderem brach das Geschäft mit Kunden aus der Autobranche ein. Der Aktienkurs rutschte bis auf 10 Euro, hat sich seither aber kräftig erholt. Aktuell 27,40 Euro. Wir sprechen mit Arne Dehn. Der CEO ist sich sicher: Stemmer Imaging wird gestärkt aus der Krise hervorgehen. Soeben legte das Unternehmen mit Sitz in Puchheim bei München vorläufige Zahlen für 2020 vor: 105 Millionen Umsatz; im Jahresvergleich ein Minus von 13%. Unter dem Strich bleibt ein Verlust. Jetzt macht sich bezahlt, daß das Unternehmen solide aufgestellt ist. Die Nettocashposition 24 Millionen. Die Eigenkapitalquote üppige 68%. Dehn stimmt optimistisch, daß der Auftragseingang über dem Umsatz liegt. Oberstes Ziel ist ein profitables Wachstum. Die Angebotspalette wird erweitert um Anwendungen, die über die industrielle Bildbearbeitung hinausgehen. Beispielsweise Sport, Entertainment, Landwirtschaft, Medizin- oder Verkehrstechnik. Die neuen Geschäftsfelder wachsen überproportional, begründet der Vorstandschef. Besonders spannend ist eine Verknüpfung der digitalien Bildverarbeitung mit künstlicher Intelligenz. Die Machine Vision wird also um Artificial Vision ergänzt. Eine Analystenstudie geht davon aus, daß die Bayern nach der Delle im letzten Jahr ihren Umsatz bis 2022 um nahezu 40% auf rund 145 Millionen steigern können. Der Jahresüberschuß erreicht nach dieser Projektion 2022 rund 9 Millionen. Das Ergebnis je Aktie 1,39 Euro. So gesehen beträgt das KGV 20. Angesichts des schönen Wachstums – von 2017 bis 2019 war der Umsatz von 94 auf 120 Millionen geklettert – nicht zu teuer. Marktkapitalisierung 180 Millionen. Fazit: Es geht wieder aufwärts bei Stemmer Imaging! Seit dem Coronatief befindet sich die Aktie im Steigmodus. Das Allzeithoch – gut 50 Euro – wäre noch sehr ambitioniert, doch 39 Euro müßten drin sein.