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    Optimistischer Ausblick  27798  0 Kommentare Digitalisierung könnte Wachstumsschub auslösen – diese Branchen bieten enormes Potenzial

    Corona als Wachstumsbremse? Nein, nicht zwangsläufig, meinen die Experten von McKinsey und halten sogar enorme Produktivitätssteigerungen in den kommenden Jahren wie im Bereich Digitalisierung für wahrscheinlich.

    Hat Sie die Corona-Pandemie produktiver gemacht? Viele Menschen würden dies wohl verneinen und prokrastinieren notgedrungen von einem ausgefallenen Termin zum nächsten. Was in Bezug auf die menschliche Psyche erklär- und nachvollziehbar ist, muss für die Volkswirtschaft als Ganzes allerdings nicht zutreffen. Produktivität gilt als Kriterium für die Leistungsfähigkeit und bestimmt das langfristige Wachstumspotenzial einer Ökonomie. Wirtschaftswissenschaftler messen hierbei vereinfacht gesagt das Verhältnis von Input und Output in Produktionsprozessen.

    Digitalisierung und Automation könnten Produktivitätsschub auslösen

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    Wie ist es also um das Wachstumspotenzial der deutschen Wirtschaft bestimmt? In Deutschland dümpelte das Produktivitätswachstum in den vergangenen Jahren bei unter einem Prozent – ähnlich wie in anderen europäischen Ländern. Der Think Tank der Unternehmensberatung McKinsey hat sich nun die Frage gestellt, welche Auswirkungen die Pandemie auf diesen wichtigen Gradmesser haben könnte.

    Für eine aktuelle Studie des McKinsey Global Instituts (MGI) wurden demnach 5.500 Unternehmen aus den USA, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich analysiert bzw. befragt. Das überraschende Ergebnis: Das Produktivitätswachstum in den USA und Europa könnte mittelfristig stark anziehen.

    Wichtige Treiber für diesen prognostizierten Wachstumsschub sind Digitalisierung und Automation. Beide Prozesse wurden durch Corona deutlich beschleunigt: Sowohl in Europa als auch in den USA, so die Studie, wurden Abläufe und Geschäftsmodelle 20- bis 25-mal schneller digitalisiert und automatisiert, als dies vor der Pandemie von den jeweiligen Unternehmen überhaupt für möglich gehalten wurde.

    Mit anderen Worten: Corona bedingt konnten sich Unternehmen diesem Trend schlicht nicht entziehen, der Druck war einfach da. „Wenn Unternehmen in der Breite solche Digitalisierungs- und Automatisierungsprogramme ausweiten, die Agilität erhöhen, neue Geschäftsmodelle realisieren und eine robuste Nachfrage herrscht, wird sich das Produktivitätswachstum bis 2024 um jährlich etwa einen Prozentpunkt beschleunigen“, erläutert Jan Mischke, Partner beim McKinsey Global Institute und Co-Autor der Studie. Dies entspräche mehr als dem doppelten Wachstum, das es in Deutschland seit der Finanzkrise 2008/2009 gegeben habe. „Ein derartiges Produktivitätswachstum könnte das BIP pro Kopf in Deutschland um 2.000 Euro zusätzlich zum erwarteten Trendwachstum erhöhen und entsprechend auch Reallöhne und Haushaltseinkommen stärken“, schätzt Mischke.

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    Laut McKinsey hat vor allem das Gesundheitswesen großes Potenzial, um von diesem Wachstumsschub zu profitieren – etwa in Form der Telemedizin, die physische Arztbesuche reduzieren könnte. Auch das Baugewerbe dürfte aus der schnelleren Digitalisierung Nutzen ziehen. Weitere Gewinnerbranchen sind den Analysten zufolge die Informations- und Kommunikationstechnologie sowie der Einzelhandel infolge des E-Commerce-Booms.

    Bei allen in der Studie genannten Einschränkungen und Risiken – etwa, dass vor allem große Konzerne in Digitalisierungsprozesse investieren und generell eine stabile Nachfrage nach solchen Leistungen vorausgesetzt wird – können Anleger aber schon jetzt ihr Depot entsprechend aufstellen.

    Auf Nachfrage der Redaktion, um welche Unternehmen es sich konkret handelt, nennt McKinsey beispielhaft die WEF Lighthouse Factories. Dieses Netzwerk besteht aus einer Gruppe von derzeit 69 Unternehmen, die selbst neue Maßstäbe in Sachen Digitalisierung setzen. Neben Wachstumsimpulsen und zum Beispiel zukunftsweisenden Betriebsführungs- und Fertigungsprozessen spielen Nachhaltigkeitsaspekte eine wichtige Rolle. Zu den Lighthouse Factories zählt etwa Siemens (WKN: 723610).

    Aktuellen Medienberichten zufolge plant der DAX-Konzern zusammen mit Daimler eine voll digitalisierte Elektroauto-Fabrik und ist somit in dieser Hinsicht vorne mit dabei. McKinsey führt auch Bosch als beispielhaftes Lighthouse-Unternehmen an. Der schwäbische Autozulieferer sowie Haushaltsgeräthersteller ist – für Anleger bedauerlich – allerdings in der Rechtsform GmbH strukturiert und somit nicht an der Börse notiert. Wer Aktien sucht, landet bei der indischen Tochtergesellschaft Bosch Ltd. (WKN: A0D8P1). Die Papiere werden an der Börse Bombay gehandelt.

    „Natürlich zählen auch die großen Tech Player à la Amazon (WKN: 906866), Alphabet (WKN: 02079K107) und Facebook (WKN: A1JWVX) dazu“, so McKinsey weiter auf die Frage, wie man vom Digitalisierungstrend profitieren könne. An diesen Technologie-Werten – mittlerweile die modernen Klassiker im Depot – führt somit kaum ein Weg vorbei.

    Für Anleger, die diese Titel bereits im Portfolio haben oder auf Kurs-Korrekturen für Zukäufe warten, könnte – gemäß dem McKinsey-Report – auch ein Blick auf die Baubranche interessant sein. Bauen und Digitalisierung? Ja, auch hier tut sich etwas. Der Zusammenhang zwischen Mörtel und Steinen und hochmoderner Software nennt sich im Fachjargon „Bauinformationsmodellierung“, kurz: BIM.

    Das Konzept: Bevor der erste Bagger auf die Baustelle rollt, wird das gesamte Bauwerk vorab digital modelliert. Die für Bauvorhaben typischen Verzögerungen oder beispielsweise suboptimale Abstimmungen zwischen Architekten, Planern und den Gewerken sollen so vermieden und Zeit sowie Kosten eingespart werden. An dieser Stelle kommt dann etwa die Münchener Nemetschek SE (WKN: 645290) ins Spiel, ein führender Anbieter auf diesem Feld.

    Das Unternehmen entwickelt Software für Architekten, Ingenieure und die Bauindustrie und treibt damit die Digitalisierung der Branche mit voran. Denn: „In Sachen Produktivitätssteigerung hängt die AEC-Branche (Anm. d. Red.: Architecture, Engineering, Construction) mehr als 20 Jahre hinterher, was die Notwendigkeit unterstreicht, durch den Einsatz neuer Technologien Effizienz- und Qualitätsziele zu erreichen“, so die Nemetschek Group auf ihrer Webseite.

    Und der klassische Arztbesuch? Auch hier hat die Pandemie frischen Wind in die Wartezimmer gebracht. Virtuelle Sprechstunden sind hierzulande zwar noch nicht so verbreitet wie etwa in den USA – dort dürften unter anderem die großen Distanzen zur nächsten Praxis eine Rolle spielen –, aber Gesundheits-Apps und Video-Sprechstunden stoßen auch bei uns zunehmend auf Akzeptanz. International führend im Bereich Telemedizin – also der Beratung via Telefon und PC – ist etwa Teladoc (WKN: A14VPK). Ein weiteres Unternehmen aus dem Healthcare-Sektor wäre etwa Intuitive Surgical (WKN: 888024). Die Roboter des kalifornischen Konzerns unterstützen Chirurgen im OP bei minimalinvasiven Eingriffen.

    Will man also vom Digitalisierungstrend profitieren, sind die Anlagemöglichkeiten sehr breit gefächert und nicht nur auf die naheliegenden Tech-Firmen begrenzt. Zukunftsweisende Unternehmen finden sich in unterschiedlichsten Branchen, mit denen sich das eigene Depot je nach Kaufgelegenheiten diversifizieren lässt.

    Autorin: KS, Redaktion Fondsdiscount.de




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