checkAd

    Lebensversicherungen  260  0 Kommentare Zahltag – Rente oder Auszahlung? - Seite 2

    Kassensturz zu Beginn

    Wenn der Rentenbeginn feststeht, sollte man erst einmal einen Kassensturz machen. Es ist wichtig zu planen, wann wieviel Geld benötigt wird. Auf 80 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens sollte man den laufenden Finanzbedarf im Ruhestand taxieren. Viel weniger sollte es nicht sein, denn mit dem Job entfallen zwar regelmäßige Kosten wie die Pendelei zum Arbeitsplatz, doch es steigen die Ausgaben für andere Bedürfnisse. Reisen etwa oder zusätzliche Aufwendungen für die Gesundheit. Der laufende Liquiditätsbedarf sollte durch sichere und regelmäßige Zahlungen gedeckt sein. Darauf aufbauend kann man dann entscheiden, wie man mit dem Auszahlungsbetrag der Lebensversicherung umgeht.

    Drei-Töpfe-Strategie

    Am sinnvollsten ist es, den Auszahlungsbetrag in drei Teile aufzuteilen. Der erste Teil steht für den kurzfristigen Konsum zur Verfügung. Damit sollten noch ausstehende Darlehen abgelöst, das Bad renoviert oder der lang geplante Urlaub finanziert werden. Danach ist man im Kopf frei für eine strategische Anlage des Restbetrages. Der zweite Teil dient als zukünftige Barreserve. Dabei steht nicht die Rendite, sondern die Verfügbarkeit im Vordergrund. Dieses Kapital kann als Tagesgeld angelegt werden. Für die Zukunft werden damit die außerordentlichen Belastungen finanziert. Entscheidendes und einziges Kriterium für die Anlage ist hierbei die Verfügbarkeit. Dieser Teil des Geldes muss jederzeit kurzfristig verfügbar sein.

    Eine Sofortrente kann eine Alternative sein

    Der dritte Teil dient der langfristigen Anlage. Wenn die bestehenden Rentenbezüge für die Aufrechterhaltung des gewohnten Lebensstandards nicht ausreichen, kann eine Sofortrente eine denkbare Alternative sein. Rentenversicherungen sind immer eine Wette auf ein langes Leben und der Lebenspartner kann ebenfalls darüber abgesichert werden. Der zukünftigen Verfügbarkeit und Vererbbarkeit sind dabei allerdings enge Grenzen gesetzt. Wer jedoch konservativ und langfristig eine planbare Sicherheit will, wird an einem Versicherer nicht vorbeikommen. Allerdings sollte man die Angebote sorgfältig prüfen und sich bei der Auswahl Zeit lassen. Viele Versicherer versuchen derzeit, das Kapitalmarktrisiko auf den Kunden abzuwälzen und offerieren Investmentfonds-gebundene Rentenversicherungen. Wenn die Rentenversicherung das ideale Vorsorgeinstrument ist und zu dem persönlichen Risikoprofil passt, sollte man die klassische Alternative mit Garantien wählen.

    Seite 2 von 3



    Markus Richert
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Seit 2010 ist Markus Richert als Vermögensverwalter und Finanzplaner bei der Portfolio Concept Vermögensmanagement GmbH in Köln beschäftigt. Bereits während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre in den USA und an der Universität Bielefeld, arbeitet er freiberuflich als Finanzmakler. Nach dem Abschluss als Diplom Kaufmann 1996 arbeitete er einige Jahre bei einem großen deutschen Finanzdienstleister. Von 2003 bis 2004 studierte er Finanzökonomie an der European Business School (EBS) und ist seit 2004 als certified financial planner (cfp) zertifiziert. Neben der Finanzplanung und der Kundenbetreuung in der Vermögensverwaltung verantwortet er seit 2011 als Autor eine wöchentliche Finanzkolumne. Weitere Informationen finden Sie unter www.portfolio-concept.de.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors

    Verfasst von Markus Richert
    Lebensversicherungen Zahltag – Rente oder Auszahlung? - Seite 2 Jedes Jahr zahlen Deutschlands Lebensversicherungen Milliarden an ihre Kunden aus. 2019 wurde eine neue Rekordmarke bei den Lebens- und Rentenleistungen aufgestellt. Die ausgezahlten Leistungen stiegen demnach auf rund 84,5 Milliarden Euro. Mittlerweile blicken jedoch viele Versicherte mit Sorgen auf den anstehenden Auszahlungstermin. Viele angehende Ruheständler werden plötzlich mit einem neuen Problem konfrontiert: Wohin mit dem Geld?