Die Vertreibung aus dem Börsen-Paradies, oder? - Seite 3
Eine Bodenbildung über etwas Entspannung der Zinsangst seitens der Fed abzuwarten, ist also durchaus sinnvoll. So wird man zwar nicht den günstigsten Einstiegskurs treffen. Doch wer schafft das schon? Und das Rückfallrisiko ist ja auch geringer.
„Wie gut, dass ich keine Aktien habe“…
…höre ich in diesen schwierigen Börsen-Tagen im Familien- und Freundeskreis immer wieder. Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Tatsache ist aber auch, dass die „Aktien-Losen“ in den vielen letzten Jahren nichts verdient haben. Diese Wahrheit wird gerne unter den Teppich gekehrt.
Ohne Zweifel, es wäre der größte Fehler, wenn man aufgrund einer zwar normalen, wenn auch ungewohnten Konsolidierung Aktie jetzt links liegen lassen würde. Das sollten insbesondere die (jungen) Aktien-Beginner beherzigen, die sich angesichts der anhaltenden Zins-Diaspora endlich millionenfach für den Aktienmarkt erwärmen. Sie mögen die Kursverluste als Vertreibung aus dem Börsen-Paradies empfinden. Doch die wahre Hölle erlebten sie erst im Alter, wenn sie feststellen, dass ihr Wohlstand mit Zinsanlagen nicht zu halten ist. Und was nützt das Einfordern von Generationengerechtigkeit bei der gesetzlichen Rente, wenn diese im Alter finanzmathematisch und demographisch nur noch Armenspeisung sein kann.
Je jünger man ist, desto mehr muss man selbst Altersvorsorge betreiben. Das spricht nicht, es schreit nach regelmäßigen Sparplänen in Aktien. Das kann Indexsparen sein. Aber es funktioniert ebenso bei Aktien mit nachhaltigem Fundamentalismus, die bei Konsolidierungen nachgekauft werden. Und selbst wenn es demnächst nicht mehr nur zweistellige Jahresrenditen geben wird, werden die Aktienrenditen jene aus dem Zinsbereich allemal schlagen. Das gilt nicht zuletzt für dividendenstarke Werte, die eine hervorragende Ersatzbefriedung für entgangene Zins-Freuden sind.
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