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     1100  0 Kommentare „Grüne“ Rechenzentren - Ausdruck der Nachhaltigkeit bei OHVcloud

    Das Betreiben von Rechenzentren ist eine extrem energieintensive Aufgabe.

    Deshalb suchen Unternehmen nach effizienten, innovativen Lösungen, mit denen sich der Energieverbrauch reduzieren und der Anspruch auf Nachhaltigkeit realisieren lässt.

    Im Interview erläutert Falk Weinreich, General Manager Central Europe von OVHcloud, was Nachhaltigkeit für OVHcloud bedeutet und welche Technologien genutzt werden.

    Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für OVHcloud?
    Für unser Unternehmen, das seit mehr als 20 Jahren am Markt aktiv ist, gehört Nachhaltigkeit seit Beginn an zur Unternehmens-DNA. Das zeigt sich an den drei wichtigen Bausteinen, die wir stetig weiterentwickeln.

    Die Energie, die wir benötigen, um unsere Rechenzentren zu betreiben, beziehen wir ausschließlich aus lokalen und nachhaltigen Quellen.

    Der zweite Baustein ist unser patentiertes Wasserkühlungssystem, das mit einem extrem niedrigen Wasserverbrauch auskommt. Bei diesem System wird der Wasserblock direkt auf der CPU/GPU platziert. So erhöhen sich Präzision, Kühleffizienz und Zuverlässigkeit. OVHcloud hat das System immer weiter optimiert. Heute erreichen unsere insgesamt 33 Rechenzentren, die in 8 verschiedenen Ländern und 13 unterschiedlichen Städten stehen, eine durchschnittliche Power Usage Effectiveness (PUE) zwischen 1,10 und 1,3. Der durchschnittliche PUE-Wert aller Rechenzentren in Deutschland beträgt hingegen 1,631. Der Wegfall von Infrastruktur für die aktive Luftkühlung, einschließlich Kühlern, Serverlüftern, Filtern und Luftkanälen hat erhebliche Energieeinsparungen zur Folge. Und dabei benötigen wir nicht mehr, als ein Glas Wasser pro Server, um die Racks ausreichend zu kühlen.

    Den dritten Baustein bildet bei uns die Kreislaufwirtschaft. Hier haben wir den Anspruch, möglichst viele Server-Komponenten wiederzuverwerten. So haben wir den Anteil an wiederverwendeten Komponenten (er wird auch als RCR bzw. Reused Components Ratio bezeichnet) auf 34 von 100 erhöht.

    Wir kommunizieren an dieser Stelle sehr offen, da es nicht nur um die Realisierung unseres eigenen Anspruchs auf Nachhaltigkeit geht, sondern natürlich auch darum, wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Wenn wir also aufgrund nachhaltiger Maßnahmen ca. 30 Prozent energieeffizientere Rechenzentren betreiben, spart dies natürlich auch Kosten. Diese können wir dann auch in Form günstigerer Preise an unsere Kunden weitergeben.


    2. Rechenzentrum in Limburg. (Aussenansicht) Bildquelle: OVHcloud, copyright: www.urban-soul.de

    Die Synergie zwischen Ausfallsicherheit und Nachhaltigkeit hat bei dem neuen Rechenzentrum in Limburg eine wichtige Rolle gespielt. Welche Innovativen Technologien sind bei diesem 2. Rechenzentrum noch maßgebend?
    Neben den genannten Themen Ausfallsicherheit und der Nachhaltigkeit mittels Energieeffizienz, Wasserkühlung und Kreislaufwirtschaft liegt bei unserem 2. Rechenzentrum in Limburg ein Schwerpunkt auf dem Gebäude. Hier wird beispielsweise die Abwärme der Server erstmals die Fußbodenheizung des Gebäudes speisen und wir werden sie auch den im Gewerbegebiet ansässigen Nachbarunternehmen zur Verfügung stellen. Zudem ist das Gebäudedach begrünt, so dass sich der Komplex in die umgebende Natur einfügt.

    Sie haben in der letzten Zeit immer wieder die Transformation vom IaaS- zum PaaS- Anbieter propagiert, was genau meinen Sie damit?
    Unsere Wurzeln liegen in der Herstellung hochtechnologischer Hardware, die wir in Form von Servern und Racks in unseren eigenen Rechenzentren betreiben. Hier macht uns so schnell keiner etwas vor. Unser integriertes Modell erlaubt uns die vollständige Kontrolle der Wertschöpfungskette. Dadurch können wir Lieferengpässe vermeiden und Kostenvorteile an unsere Kunden weitergeben.

    Darüber hinaus fordert der Markt aber nicht nur Hochleistungsinfrastruktur, sondern ein Gesamtpaket an SaaS (Software-as-a-Service) und PaaS (Plattform-as-a-Service) Lösungen, die auf der Infrastruktur betrieben werden. Neben unserem eigenen an PaaS und SaaS Lösungen wie z.B. Managed Kubernetes, MongoDB, Kafka, Grafana, Cassandra und MySQL welche auf unseren eigenen Cloud Infrastruktur basieren haben wir uns als Ergänzung ein starkes Netzwerk an Technologiepartnern aufgebaut, die eine Vielfalt an Lösungen anbieten. Dadurch können unsere Kunden auch bei einem europäischen Cloudanbieter schnell fündig werden, ohne Abstriche beim Datenschutz und der Datensouveränität zu machen. 

    Im Gegensatz zu vielen anderen Anbietern gibt es bei OVHcloud keinen Vendor-Lock-In-Effekt. Bei uns kann man mit den Daten rein aber auch wieder hinaus, ohne dafür extra zur Kasse gebeten zu werden. Diese Reversibilität ist uns sehr wichtig. Zudem glauben wir an einen einfachen und transparenten Cloud Zugang. Schließlich soll die Cloud den Nutzern dienen und nicht umgekehrt.

    Wie ist die Stellung der Datenschutzverordnung in Deutschland im Vergleich zu anderen, nicht europäischen Ländern? Welchen Vorteil hat der Kunde, wenn er sich für einen Anbieter aus Deutschland entscheidet?
    Die DSGVO in Deutschland bzw. Europa bietet mehr Schutz als etwa der US-amerikanische Patriot Act oder der Cloud Act, die der Regierung wesentlich mehr Freiheiten hinsichtlich der Einsicht in Clouddaten geben. Hier ist es für Unternehmen wichtig, sich nach einem Cloud-Anbieter umzusehen, dessen Rechenzentren in Deutschland bzw. Europa stehen.

    Allerdings ist Vorsicht geboten, denn wenn man sich etwa für einen Cloud-Anbieter einer europäischen Tochter-Gesellschaft eines amerikanischen Konzerns entscheidet, gilt dennoch der Cloud Act, weil die deutsche Gesellschaft letztlich zu einem US-amerikanischen Unternehmen gehört, wodurch auch für die Cloud-Dienstleistungen in Rechenzentren der europäischen Tochtergesellschaft die US-Gesetzgebung gilt.

    Es sollte also immer geklärt werden, welches Unternehmen den Cloud-Dienst anbietet und damit, unter welche Jurisdiktion es fällt. Hier wird leider sehr oft Augenwischerei betrieben, die zur Verunsicherung der Kunden führt. Wir möchten an dieser Stelle Klarheit schaffen und beraten Unternehmen, welche Daten in welchem Rechenzentrum am sichersten gespeichert sind.

    Ein Blick in die Zukunft: Mögliche Schlagzeile in einem IT-Magazin im Jahr 2027 – Welches Thema wird wohl der Aufhänger haben?
    „Klimaneutral betriebene Cloud-Rechenzentrum immer erfolgreicher am Markt..“

    (Unternehmen schauen immer stärker auf den CO2-Fußabdruck, den der Betrieb ihrer IT Anwednungen erzeugt. Durch die komplexen Anforderungen an die Architektur klimaneutraler Rechenzentren hat die Cloudifizierung einen großen Schub nach vorne erfahren .)

    Vielen Dank für das Interview, Herr Weinreich!





    Seyit Binbir
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    Seyit Binbir ist Börsenexperte und Wegbereiter vieler Unternehmen im digitalen Sektor. Seine Erfahrungen und Analysen veröffentlicht er als Redakteur in verschiedenen Börsenpublikationen, damit auch andere von seiner Leidenschaft für Aktien profitieren.
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    Verfasst von Seyit Binbir
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