Kann man bald mit Börsengängen wieder richtig Geld verdienen?
Es gibt Zeiten an der Börse, da kann man nichts falsch machen und das Geld ist leicht verdient.
Vor dem Platzen der Dotcom-Bubble im Frühjahr 2000 war so eine Phase, als alle Aktien in unermessliche Höhen stiegen. Und auch 2021 haben wir eine solche Phase erlebt, es gab kein Halten mehr.
Beide Phasen hatten einige Parallelen aufzuweisen: Die Wirtschaft boomte, die Notenbanken hielten die Zinsen niedrig und pumpten zusätzlich viel Geld in den Markt und Investoren standen Schlange, um so gut wie jede Idee zu finanzieren.
‚Greater-Fool-Zeiten‘ sind das, wenn es nicht mehr darum geht, das fundamental beste und unterbewertete Unternehmen herauszupicken, sondern wenn man jede beliebige Aktie kaufen kann in der Gewissheit, dass es morgen einen noch größeren Dummkopf gibt, der sie einem zu einem höheren Preis abkauft.
Leichte Kursgewinne, leicht verdientes Geld – und jeder Anleger meint natürlich, seine Gewinne würden seiner Gerissenheit und Cleverness zuzuschreiben sein und nicht einfach der Tatsache, dass man schnell zu den Gewinnern gehört, wenn alle Aktien steigen.
„Bullen-Märkte steigen den Menschen zu Kopf. Wenn Sie eine Ente in einem Teich sind und der Teich aufgrund eines Regengusses ansteigt, steigen Sie in der Welt auf. Aber Sie denken, dass es
an Ihnen liegt und nicht am Teich.“
– Charlie Munger –
In solchen Phasen sind nicht die Aktien angesagt, die bereits an der Börse notieren, sondern es sind auch die Zeiten, in denen IPOs heiß begehrt sind. Ende der 1990er Jahre kamen reihenweise Internetbuden an die Börse, die kein Geschäft hatten, sondern nur eine skizzierte Idee, wo wenig Umsatz erzielt wurde und Gewinne noch nicht einmal in Jahrzehnten absehbar waren. Aber zwei- oder dreistellige Millionenbeträge als Emissionserlös, das war durchaus machbar.
Doch das Ende kam und es kam mit einem Knall. Die US-Notenbank läutete die Zinswende ein (klingt bekannt, oder?) und auf einmal war kein frisches ‚silly money‘ mehr verfügbar und ‚cash burn‘ wurde zum neuen Maßstab. Unternehmen, die massiv Geld verbrannten, waren auf immer weitere Kapitalspritzen angewiesen – doch die blieben aus und die Unternehmen gingen reihenweise pleite.
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2021 war es ähnlich. Beinahe täglich gab es neue IPOs und die Erstzeichner konnten zumeist üppige Zeichnungsgewinne einstreichen und auch anschließend stiegen die Aktienkurse weiter.
Aus, vorbei. Die US-Notenbank leitete die Zinswende ein und verknappte das Geld. Der IPO-Strom verebbte, die Kursgewinne blieben aus, ehemalige Zeichnungsgewinne verwandelten sich in zweistellige Kursverluste.
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