Nach 130 Prozent Rallye
Cybertruck-Enthüllung vor Tesla-Earnings: Kurssprung oder Crash voraus?
Tesla gab am Wochenende bekannt, dass der erste Cybertruck in der Fabrik des Unternehmens in Texas gebaut wurde. Die Aktie liegt vorbörslich im Plus. Vor den Earnings geben sich Analysten allerdings skeptisch…
Tesla hat seinen ersten Cybertruck im Austin-Werk gebaut, wie das Unternehmen am Samstag in einem Tweet mitteilte – mit zwei Jahren Verzögerung. Tesla-Gründer Elon Musk hatte den Pickup bereits in einer Präsentation im Jahr 2019 vorgestellt, bei der der Designer des Fahrzeugs die angeblich unzerbrechlichen "Panzerglas"-Fenster des Fahrzeugs zerbrach.
Seitdem hat das Unternehmen den Zeitplan für die Produktion immer wieder nach hinten verschoben. Musk hatte im vergangenen Jahr Engpässe bei der Beschaffung von Komponenten als Grund für die Verschiebung der Markteinführung des Cybertrucks auf 2023 genannt. Auf einer Aktionärsversammlung im Mai sagte Musk, Tesla wolle je nach Nachfrage eine Viertelmillion Cybertrucks pro Jahr produzieren.
Mit der Markteinführung des Cybertrucks wird Tesla in eines der profitabelsten Segmente des US-Marktes einsteigen und dabei mit den Elektro-Pickups von Ford und Rivian konkurrieren, die beide Modelle in noch begrenzter Stückzahl auf den Markt gebracht haben. Ende 2023 will Tesla mit der Massenproduktion des Cybertrucks beginnen. Details über den Preis, das Produktionstempo und die Auslieferungen sind noch unklar.
Einige Antworten könnte es allerdings in Teslas Ergebnisbericht für das zweite Quartal und in dem Analysten-Call am Mittwoch geben.
Deutsche Bank-Analyst Emmanuel Rosner erwartet, dass Tesla in diesem Jahr 2.000 Cybertrucks ausliefern werde, ein Bruchteil der 1,78 Millionen Fahrzeuge, die er insgesamt prognostiziert. In einem Bericht vom 26. Juni bezweifelte er, dass das Produkt die Rentabilität des Unternehmens steigern werde und verwies auf die Schwierigkeiten bei der Optimierung der Produktion und den Bedarf an größeren Batteriepacks, um das Abschleppen zu ermöglichen. "Dies könnte die Marge in der zweiten Jahreshälfte zusätzlich belasten", zitiert Bloomberg Rosner. Der Analyst empfiehlt die Aktie zum Kauf mit einem Kursziel von 260 US-Dollar. Das entspricht einem Abwärtspotenzial von rund 11,5 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau.
Barclays-Analysten stufen die Tesla-Aktie vor den Earnings als "Equal Weight" ein. Die Strategen sind der Meinung, dass die Titel vor der Veröffentlichung des Gewinnberichts eine schwierige Ausgangssituation haben, da das Momentum die Fundamentaldaten überwiege.
Lesen Sie auch
"Das Hauptaugenmerk dürfte auf der Entwicklung der Margen liegen, wobei Anleger hoffen, dass man im zweite Quartal den Tiefpunkt erreicht hat. Wir sind unsicher, wie viel Klarheit wir erhalten werden, da die Preiselastizität der Nachfrage eine kritische Komponente ist und bis jetzt haben die Preissenkungen das Volumen nicht so stark wie gewünscht angetrieben", so die Analysten in einer Notiz.
Und weiter: "Flache Margen und Kommentare zu den Tiefstmargen könnten die Aktie nach oben treiben oder zumindest den Anlegern helfen, über die kurzfristige Unruhe hinwegzusehen. Umgekehrt könnten Anzeichen einer anhaltenden Margenschwäche zu einem Ausverkauf der Aktie führen."
Tipp aus der Redaktion: Hohe Gewinne in kürzester Zeit? Die FAST BREAK-Trading-Strategie deckt die stärksten Chancen rechtzeitig auf und fackelt nicht lange! Sichern Sie sich hier nur für kurze Zeit 50 Prozent Rabatt auf das Probeabo!
Tesla-Aktien haben in diesem Jahr eine massive Rallye hingelegt und knapp 135 Prozent an Wert hinzugewonnen. Kürzlich folgten dann Herabstufungen einiger Analysten, die die kurzfristigen Fundamentaldaten weiterhin als "herausfordernd" ansehen. Das könnte den Aufwärtstrend der Tesla-Aktie begrenzen. Tesla wird das Zahlenwerk am Mittwoch nach US-Börsenschluss öffnen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion