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    Massives Abwärtspotenzial?  3133  0 Kommentare Shortseller attackieren Tilray: Kurssturz bei US-Cannabis-Giganten

    Das Geschäft mit medizinischem Cannabis nimmt Fahrt auf. Jetzt ist der US-Konzern Tilray in den Fokus von Shortsellern geraten. Das Ergebnis ist eine Kursachterbahn.

    Für Sie zusammengefasst
    • Tilray-Aktienkurs sinkt um 16% nach Bericht von Shortseller Kerrisdale Capital.
    • Kerrisdale wirft Tilray vor, Konzernzahlen geschönt und Anleger getäuscht zu haben.
    • Kerrisdale-Report bezeichnet Tilrays Zahlen als Schwindel, Kursziel liegt bei 0,89 US-Dollar.

    Der US-amerikanische Konzern Tilray, der für die Herstellung von medizinischem Cannabis steht, hat herbe Kursverluste hinnehmen müssen: Der Aktienkurs ist laut Marketscreener innerhalb einer Woche um rund 16 Prozent gesunken. Aktuell notiert die Aktie bei rund 2,5 US-Dollar. Hintergrund für den Kurssturz ist ein Bericht des Shortsellers Kerrisdale Capital mit dem aussagekräftigen Titel "The Blunt Truth" – übersetzt in etwa "Die schonungslose Wahrheit". Kerrisdale wirft Tilray darin vor, die Konzernzahlen geschönt und Anleger so bewusst getäuscht zu haben.  

    Konkret geht es um übermäßige Verwässerung der Anteile, die Ausgabe von Aktien an einen Zulieferer als Zahlungsmittel und dadurch eine verzerrte Darstellung der Rentabilität. So hat Tilray für das zweite Quartal 2023 ein bereinigtes EBITDA von 61 Millionen US-Dollar bekanntgegeben und damit ein vermeintliches Wachstum der Rentabilitäts-Kennziffer von 28 Prozent verzeichnet. Damit übertraf Tilray knapp die zuvor gesenkten Erwartungen und konnte einen positiven bereinigten freien Cashflow vorweisen, wenn auch nur knapp. In der darauffolgenden Woche stieg der Kurswert der Aktie um gut 50 Prozent.  

    Der Kerrisdale-Report bezeichnet diese Zahlen als Schwindel: Tilray habe im Geschäftsjahr 2023 seine Rechnungen in Höhe von 60 Millionen US-Dollar an den Zulieferer Double Diamond ausschließlich in Form von Aktien bezahlt. Im Jahresbericht 2023 an die US-Aufsichtsbehörde SEC habe Tilray diese operative Ausgabe nicht als solche gekennzeichnet, sondern hinter anderen Posten versteckt. Hätte das Unternehmen die 60 Millionen korrekt aufgeführt, wäre von dem 61 Millionen US-Dollar hohen EBITDA so gut wie nichts übriggeblieben.  

    Auch an den Marktchancen lässt der Report kein gutes Haar, nachdem der kanadische Markt die Erwartungen nach der Legalisierung medizinischen Cannabis 2018 nicht erfüllen konnte. Das Kursziel des Shortseller für die Tilray-Aktie liegt bei 0,89 US-Dollar – das entspricht einem Kursrückgang von rund 65 Prozent gegenüber dem derzeitigen Niveau.

    Andere Analysten sehen dagegen gute Marktchancen in den USA. Vor Kurzem hat das US-Gesundheitsministeriums vorgeschlagen, Cannabis nicht weiter mit anderen Drogen wie Heroin gleichzusetzen. Restriktive Finanzierungs-Vorgaben im SAFE Banking Act könnten gelockert werden. Das hatte bei Tilray in den vergangenen Wochen vor dem Kerrisdale-Report für Kurszuwächse gesorgt. Piper Sandler-Analyst Michael Laver sagte dazu in einer Mitteilung, bestehende US-Unternehmen seien bestens positioniert und ihr Vorsprung in den USA werde ein Wettbewerbsvorteil bleiben. Jede positive Entwicklung im Zusammenhang mit dem SAFE-Bankengesetz könne ein Katalysator für Kurswachstum der Cannabisaktien sein. Analysten dürften nun mit Spannung den nächsten Berichtstermin von Tilray erwarten. Der ist für den 6. Oktober 2023 geplant. 

    Die Tilray Brands Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,87 % und einem Kurs von 2,32USD auf Tradegate (20. September 2023, 15:28 Uhr) gehandelt.

    (ck) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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    Verfasst vonGina Moesing

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