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    Yen unter Druck  2445  0 Kommentare Kurswechsel in Japan: Löst das die nächste Krise aus?

    Japans Notenbank arbeitet an einem sanften Ende ihrer ultraexpansiven Geldpolitik. Der Kurswechsel könnte große Verwerfungen an den Finanzmärkten auslösen. Das größte Risiko bergen die Anleihemärkte.

    Für Sie zusammengefasst
    • Japanische Notenbank plant Ende der ultraexpansiven Geldpolitik
    • Verwerfungen an den Finanzmärkten möglich, vor allem in Anleihemärkten
    • Risiken: fehlende Lohnerhöhungen, Preisanstiege, schwächelnder Yen

    Es ist kein einfacher Job, den man als oberster Währungshüter im chronisch deflationskranken Japan hat. Jahrzehnte der geldpolitischen Verzweiflung haben das Land dazu gebracht, eine Reihe an unkonventionellen Maßnahmen zu ergreifen. Dazu zählt neben der auch in anderen Industrienationen bekannten Negativzinspolitik vor allem die sogenannte Yield-Curve-Control.

    Dabei versucht die Bank of Japan (BOJ), die Zinskurve durch An- und Verkäufe von Staatsanleihen so zu gestalten, dass sie die Inflationserwartungen der Wirtschaftsteilnehmer beeinflusst und die Teuerung in Richtung des Ziels von zwei Prozent treibt. Dieses Ziel scheint nun zum Greifen nah.

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    Laut dem seit April amtierenden BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda macht Japan endlich Fortschritte auf dem Weg zu einer ''nachhaltigen'' Inflationsrate von zwei Prozent. Zwar liegen die Inflationsprognosen für das laufende Jahr bereits deutlich darüber. Doch dabei handle es sich laut Ueda um temporäre Effekte. Rechnet man die vorübergehenden Faktoren heraus, liege die Inflation in seinem Land immer noch ''etwas unter zwei Prozent'', so der Notenbankchef gegenüber der Financial Times.

    Ausschlaggebend für eine nachhaltige Teuerung seien vor allem kräftige Lohnerhöhungen und dass Unternehmen beginnen, ihre Preise anzuheben. Deshalb habe Japan immer noch einen ''weiten Weg“ vor sich und es sei für die BOJ wichtig, behutsam vorzugehen. Ein zu abrupter Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik könnte schwerwiegende Folgen für Kreditnehmer und die Gesamtnachfrage haben und zu starken Schwankungen am Anleihemarkt führen.


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    Bob Michele, Rentenexperte bei JP Morgan Asset Management, macht noch auf ein weiteres Risiko aufmerksam: den schwächelnden Yen. Der Yen hat gegenüber dem US-Dollar im bisherigen Jahresverlauf mehr als 13 Prozent an Wert eingebüßt und steht aufgrund der restriktiven Fed-Politik weiter unter Druck. Aktuell entspricht der Wechselkurs von US-Dollar zu Yen 1:151.

    Das ist ein Niveau, bei dem Michele die Gefahr eines ''Yen-Ausverkaufs'' sieht. Um die Währung zu stützen, könnte sich die BOJ gezwungen sehen, sich nun doch früher als geplant von ihren Instrumenten zu verabschieden und die Zinsen stärker anzuheben. Das wiederum könnte japanisches Kapital, das in den vergangenen Jahrzehnten für Carry Trades (Devisenspekulationen) genutzt wurde, in Massen zurück in die heimischen Anleihemärkte holen – was zu den ungewollt starken Marktschwankungen führen würde. ''Das ist das einzige Risiko, das mir Sorgen bereitet'', so Michele.

    Autor: tl für die wallstreetONLINE Zentralredaktion




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