Wohin führt die Rallye?
Fisker senkt Produktionsprognose, doch Aktie schnellt hoch
Der Aktienkurs von Fisker ist knapp zehn Prozent geklettert, obwohl der E-Autohersteller erneut seine Produktionsprognose reduziert hat. Was ist da los?
- Aktienkurs von Fisker steigt um 10% trotz reduzierter Produktionsprognose.
- CEO Henrik Fisker bleibt optimistisch trotz Herausforderungen.
- Fisker in Gesprächen über Verkauf von Emissionsgutschriften.
Das Elektroauto-Start-up Fisker hat eine turbulente Phase hinter sich, die auch die Anleger zu spüren bekamen. Trotz einer erneuten Senkung der Produktionsprognosen für 2023 am Freitag stiegen die Aktien des Unternehmens im US-Handel um 9,5 Prozent.
Ursprünglich hatte Fisker geplant, im Jahr 2023 zwischen 32.000 und 36.000 vollelektrische Ocean-SUVs zu produzieren. Diese Prognose wurde jedoch im Laufe des Jahres mehrfach nach unten korrigiert, zuletzt am Freitag auf etwa 10.000 Einheiten. Diese Reduzierung ist signifikant, insbesondere im Vergleich zu den im November angepeilten 13.000 bis 17.000 Einheiten und den im August erwarteten 20.000 bis 23.000 Einheiten.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt CEO Henrik Fisker optimistisch. In einer Pressemitteilung betonte er, dass das Unternehmen angesichts der aktuellen Marktbedingungen und der allgemeinen Skepsis gegenüber dem Verkauf von Elektrofahrzeugen relativ gut dastehe.
Die jüngste Aktualisierung von Fisker beinhaltete auch wichtige Änderungen im Management. Dan Quirk, ehemals bei Ernst & Young, wurde zum Executive Vice President für Finanzen und Rechnungswesen ernannt, während Axel Buhr zum Vizepräsidenten für Finanzen und Controller Operations aufstieg.
Darüber hinaus ist Fisker in Gesprächen über den Verkauf von Emissionsgutschriften für emissionsfreie Fahrzeuge an größere Automobilhersteller. Diese Gutschriften, die Herstellern von Elektrofahrzeugen für den Verkauf von Autos ohne CO2-Ausstoß gewährt werden, können an Hersteller verkauft werden, die ihre Quoten an emissionsfreien Fahrzeugen nicht erfüllen. Dieser Schritt ist für EV-Hersteller nicht ungewöhnlich; Tesla beispielsweise erwirtschaftete im dritten Quartal 489 Millionen US-Dollar aus solchen Krediteinnahmen.
Während der Verkauf von Emissionsgutschriften für Fisker ein positives Zeichen ist, deutet die jüngste Kurssteigerung eher auf eine Erleichterungsreaktion der Anleger hin, nachdem die Aktien in den letzten drei Monaten über 70 Prozent ihres Wertes verloren hatten. Die Senkung der Produktionsprognosen, Unruhen im Management und die Offenlegung wesentlicher Schwachstellen in der Rechnungslegung haben zu dieser Volatilität beigetragen.
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Entsprechend skeptisch zeigen sich auch die Analysten, die den Konzern beobachten. Im Schnitt raten die zwölf von MarketScreener erfassten Experten, die Aktie zu Halten. Allerdings geben sie ihr ein mittleres Kursziel von 5,45 US-Dollar, was einem Plus von rund 215 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand impliziert.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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