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    Experten-Analyse für 2024  23629  0 Kommentare Grundnahrungsmittel für die Weltwirtschaft: Boomt die Chip-Industrie weiter?

    Ohne Chips keine Energiewende, kein technologischer Fortschritt, keine KI-Revolution. Warum der Halbleitermarkt vor einem gigantischem Wachstumsschub steht: Eine ausführliche Analyse von unserem Gastautor Bryan Perry.

    Halbleiter oder Chips sind laut Anlageexperten zum „strategisch vielleicht wichtigsten Rohstoff“ der Weltwirtschaft geworden. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Rahmen der Energietransformation und beim rasanten technischen Fortschritt, Stichwort Künstliche Intelligenz (KI). Die Geschwindigkeit, mit der Künstliche Intelligenz (KI) am Markt eingeführt wird, ist vielleicht die höchste, die je beobachtet wurde.

    Halbleitermarkt wird 2024 stark wachsen

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    Das internationale Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC sagt dem Halbleitermarkt ab 2024 eine rosige Zukunft voraus. IDC zufolge treiben KI-Dienstleistungen, KI in mobilen Endgeräten, aber auch der Wandel in der Autoindustrie die Nachfrage nach Halbleitern ab 2024 wieder an.

    Laut der jüngsten IDC-Studie darf sich die Halbleiterindustrie auf ein stabiles Wachstum im kommenden Jahr freuen. Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC erwartet ein jährliches Wachstum im Halbleitersegment von 20 %. Den starken Anstieg ab dem Jahr 2024 erklärt IDC mit der stark steigenden Nachfrage nach KI-Dienstleistungen, welche wiederum Halbleiter benötigen. Galen Zeng, Senior Research Manager, Semiconductor Research, IDC Asia/Pacific, sagt, dass sich die Halbleiter-Lieferkette 2023 aus dem Abschwung verabschieden werde.

    Die leistungshungrigen großen Tech-Unternehmen, wie die US-Giganten Apple, Microsoft, Nvidia und Co. im KI-Bereich sind aber nicht die Einzigen, welche die Halbleiternachfrage ankurbeln werden. Das IDC-Research geht davon aus, dass ab 2024 vermehrt auch KI-Funktionen in mobilen Endgeräten und Wearables zur Verfügung stehen werden. Um das zu realisieren, werde die Nachfrage nach Halbleitern und fortschrittlichem Packaging laut IDC kontinuierlich steigen.

    Als weiteren Grund für den Aufschwung nennt das Research-Unternehmen die Transformation der Automobil-Branche. Der vermehrte Bau von Elektrofahrzeugen weltweit und die immer umfassenderen Infotainmentsysteme in den Autos erfordern ebenfalls Halbleiter als Hardware.

    Genauso unumgänglich sind die Chips für die Implementierung der sich ebenfalls stets weiterentwickelnden Fahrassistenzsysteme. IDC prognostiziert, dass alleine die beiden genannten Punkte bis zum Jahr 2027 50 Prozent des gesamten automobilen Halbleitermarktes ausmachen werden. 

    Auch das internationale Fondshaus Robeco ist überzeugt, dass Halbleiter 2024 einen neuen Aufschwung erleben werden, denn der Übergang zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft ist ohne Chips undenkbar. Darüber hinaus sollen weltweit neue strategische Produktionsstätten entstehen, um die China-Abhängigkeit zu verringern.

    Chips – Grundnahrungsmittel für die Weltwirtschaft

    Halbleiter sind ein wichtiger Innovationsmotor, der für die Energiewende unverzichtbar ist: Sie sind Schlüsselelemente von Solarzellen, Elektrofahrzeugen, Wechselrichtern und Stromspeichern. "Halbleiter machen fast 15 Prozent der wirkungsorientierten Aktienallokation in der Multi Asset Sustainable-Strategie und bis zu 38 Prozent der maßgeschneiderten Robeco-Strategien Smart Energy und Smart Mobility aus", sagt Arnout van Rijn, Portfoliomanager bei Robeco Multi Asset Solutions.

    Der Anlageexperte betont, dass Halbleiter viele rohstoffähnliche Eigenschaften haben, z.B. im Hinblick auf Marktpreise, Fungibilität, Standardisierung, Liquidität und Handelsmuster auf den globalen Märkten. Doch anders als Rohstoffe, die im Bergbau oder in der Landwirtschaft gewonnen werden, werden Halbleiter von Menschenhand hergestellt, und mit zunehmender Komplexität und immer spezifischeren Designmerkmalen handelt es sich nicht mehr um einen homogenen Markt. "Viele Firmen können einen DRAM-Chip herstellen, aber nur ein Unternehmen kann einen Grafikprozessor (GPU) herstellen, der Ihre KI ausführen kann", sagt Van Rijn.

    "Ein wichtiges neues Merkmal von Halbleitern als Rohstoffe ist ihre historische Bedeutung. Früher wurden Kriege um Gold, Kupfer und Eisenerz geführt. Jetzt drohen nicht nur Kriege um Lithium und Kobalt für unsere Batterien, sondern auch strategische Spannungen und Handelskonflikte zwischen den USA und China um Halbleiter bzw. den Zugang zu Halbleitern."

    Halbleiter könne man getrost als Grundnahrungsmittel für die Weltwirtschaft bezeichnen. Sie gelten als strategisch wichtig für die künftige wirtschaftliche Entwicklung, wobei der Großteil der Produktion derzeit aus Asien stammt. Die USA und Europa spielen dabei nur eine untergeordnete Rolle, aber Europa hat zumindest den Trumpf in der Hand, die Lithographie zu beherrschen, die für eine weitere Miniaturisierung unabdingbar ist.“

    Chips aber auch potenzieller Gegenstand von Spannungen

    Diese Art von wachsender Marktmacht bedeutet, dass die Halbleiterindustrie unweigerlich Gegenstand internationaler Spannungen werden wird. "Jetzt, da der freie Welthandel nicht mehr selbstverständlich ist, wollen die großen Volkswirtschaften bei der Sicherung ihrer Energieversorgung, aber auch bei der Versorgung mit Chips unabhängig sein", gibt Van Rijn zu bedenken.

    "Es ist riskant, die Chipherstellung von einem Außenstehenden durchführen zu lassen, erst recht von einem Unternehmen, das seinen Sitz in Taiwan hat, einer Insel, auf die China Anspruch erhebt. Die Politiker haben diese Schwachstelle zu spät erkannt und inzwischen weitreichende Pläne entwickelt, um diese abzudichten." Europäische und amerikanische Regierungen bieten sehr hohe Subventionen für Produktionsstandorte, die im eigenen Land oder einem Partnerland (Near - und Friend Shoring) entstehen sollen.

    Wie z.B. der zuletzt in Kraft getretene European Chips Act, mit dem mehr als 43 Milliarden Euro investiert werden sollen, um den Marktanteil an der weltweiten Chipproduktion von derzeit weniger als zehn auf 20 Prozent zu erhöhen. Der US Chips and Science Act soll verhindern, dass fortschrittliche Chips nach China gelangen und, dass Halbleiterunternehmen dazu gebracht werden, modernste Chips im Inland zu produzieren.

    Von den drei führenden Herstellern plant Intel den Bau von zwei Fabrikationsanlagen in Deutschland für 30 Milliarden Euro (einschließlich zehn Milliarden Euro Subventionen). Währenddessen wird TSMC bis 2026 40 Milliarden US-Dollar in zwei Fabriken in Arizona investieren und plant ein Werk im sächsischen Dresden. Samsung will 17 Milliarden US-Dollar in eine US-Fabrik investieren, hat aber noch keine Pläne für einen Standort in Europa.

    Halbleiteraktien schlagen Weltaktien-Index MSCI World 2023 um Längen

    Nachdem die Chip-Branche im letzten Jahr, entgegen der Erwartung der Robeco-Strategen, Verluste verzeichnete, zweifelt Arnout van Rijn, Portfoliomanager bei Robeco Multi Asset Solutions, heute nicht daran, dass Halbleiter im Jahr 2024 einen weiteren Aufschwung erleben werden. Denn der Übergang zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft ist ohne Chips undenkbar und die Anleger blicken optimistisch auf die Nachfrage im nächsten Jahr.

    Das Halbleiter-Segment durchlebte, nachdem die Corona-Pandemie die Nachfrage und die Preise in den Keller gehen ließ, eine längere Durststrecke. "Jetzt werden eine Kombination von Faktoren, darunter die Aussicht auf große neue Produktionsanlagen, sowohl die Nachfrage als auch das Angebot ankurbeln", sagt der Portfoliomanager. Das mache Chiphersteller zu einem idealen Bestandteil von Multi-Asset-Strategien und außerdem zunehmend bedeutender als Bestandteil von maßgeschneiderten nachhaltigen Anlagestrategien.

    "Der Optimismus für das Jahr 2024 war der Hauptgrund für die Rallye der Aktien im Jahr 2023. Allerdings haben wir in diesem Jahr auch einen Rückschlag in dem Sektor erlebt, der auf die Umkehrung einiger Ungleichgewichte aus der Corona-Zeit zurückzuführen ist. Diese Entwicklung führte zu einer schwindenden Preissetzungsmacht bei den Chiplieferanten." Seit Ende Oktober aber geht es bei Halbleiteraktien im Wesentlichen nur bergauf.

    "Der Aktienmarkt ist zukunftsorientiert, und die Kurse der Chiphersteller haben bereits in den letzten zwölf Monaten beträchtlich zugelegt: Gemessen am Philadelphia Semiconductor Index (SOX) der um rund 63 Prozent geklettert ist, hat der Halbleitersektor die globalen Aktienindizes, wie den MSCI World, der um 18 Prozent stieg, deutlich übertroffen, sodass wir stolz auf unsere mutige und vorausschauende Entscheidung sein können.“

    "Für 2024 ist eine solide Nachfrageerholung zu erwarten, die u.a. durch einen Aufschwung bei der PC-Nachfrage, erneutes Wachstum im Server- bzw. Rechenzentren-Bereich und die Welle der Begeisterung für Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt wird. Dies dürfte allein die weltweite Nachfrage nach Rechenleistung um fünf Prozent steigern“, sagt Van Rijn.

    Hohe Bewertungsprämien für geschütztes geistiges Eigentum

    Also einfach in Chips allgemein investieren? "Für thematisch orientierte Anleger sind die kurzfristigen Aussichten nicht einfach zu beurteilen. So könnte ein Aufschwung bereits in den Kursen berücksichtigt sein", meint der Experte. "Außerdem hat die auf knappem Angebot basierende starke Preissetzungsmacht der Hersteller ihren Höhepunkt überschritten und die Umsatzmultiplikatoren sind gestiegen. Die langfristige strategische Bedeutung des Sektors rechtfertigt aber eindeutig eine über dem historischen Durchschnitt liegende Bewertungsprämien für Unternehmen, die über gut geschütztes geistiges Eigentum verfügen."

    Während sich die Welt weiterentwickelt und Halbleiter zu einer strategischen Ware werden, plädiert Robeco für einen Terminmarkt für Speicherchips. Der Halbleitermarkt habe eigenständige Zyklen und biete daher gute Diversifizierungsvorteile für Anleger und könne auch eine Absicherung gegen weitere geopolitische Verwerfungen bieten, so wie das früher beim Öl der Fall gewesen sei.

    Autor: Bryan Perry

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    Verfasst vonJulian Schick

    Experten-Analyse für 2024 Grundnahrungsmittel für die Weltwirtschaft: Boomt die Chip-Industrie weiter? Ohne Chips keine Energiewende, kein technologischer Fortschritt, keine KI-Revolution. Warum der Halbleitermarkt vor einem gigantischem Wachstumsschub steht: Eine ausführliche Analyse von unserem Gastautor Bryan Perry.

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