Haushaltsroboter
Minus 20 Prozent! Scheitert die Übernahme von iRobot durch Amazon?
Mit einem Minus von fast 20 Prozent ging es für iRobot gestern binnen kürzester Zeit bergab. Die Übernahme durch Amazon könnte platzen.
- Übernahme von iRobot durch Amazon droht zu platzen
- Amazon verzichtet auf Konzessionen gegenüber europäischer Wettbewerbsbehörde
- Zustimmung zum Deal wird immer unwahrscheinlicher
Die geplante Übernahme des Herstellers von Haushaltsrobotern iRobot droht zu scheitern. Offenbar verzichtet Amazon gegenüber der europäischen Wettbewerbsbehörde auf Konzessionen.
Amazon kann Bedenken nicht ausräumen
Seit Bekanntwerden des Übernahmeversuchs von iRobot durch Amazon im Sommer 2022 hat der E-Commerce-Gigant nichts als Ärger. Insbesondere die Zustimmung der europäischen Wettbewerbsbehörde lässt auf sich warten.
Die Marktwächter der Europäischen Union befürchten, die Übernahme könnte den Wettbewerb auf dem wachsenden Markt für Haushaltsroboter verzerren. Ein weiteres Argument gegen eine Übernahme dürfte außerdem das Sammeln sensibler Haushaltsdaten sein.
Zustimmung zum Deal zunehmend ungewiss ...
Gestern wurde eine Stunde vor Handelschluss an den US-Börsen bekannt, dass Amazon laut von Politico befragten Insidern darauf verzichtet haben soll, den Bedenken der Wettbewerbshüter mit Zugeständnissen entgegenzukommen.
Eine baldige Zustimmung zum Deal dürfte angesichts der bereits im November erhobenen Bedenken damit unwahrscheinlich werden. Die Aktie von iRobot, dessen Geschäft zunehmend durch Billiganbieter aus Südostasien disruptiert wird, verlor in kürzester Zeit fast 20 Prozent an Wert.
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... noch scheint die Übernahme aber nicht abgesagt
In einem E-Mail-Statement an das Börseninformationsportal Seeking Alpha bekräftigte ein Sprecher von Amazon, man werde auch weiterhin konstruktiv mit den Wettbewerbshütern zusammenarbeiten.
Als Hinweis darauf, dass Amazon die Übernahme fallen lassen könnte, sollte der Verzicht auf ein Entgegenkommen daher vorerst nicht gewertet werden.
Die Aktie von Amazon selbst zeigte gestern kaum eine Reaktion. Der kleine Abverkauf in der letzten Handelsstunde steht im Einklang mit dem Gesamtmarkt. Ohne größere Neuigkeiten oder Schwierigkeiten des Gesamtmarktes dürfte die Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen und als nächstes die Range zwischen 160 und 175 US-Dollar attackieren.
Fazit: Ohne Amazon brechen für iRobot schwere Zeiten an
Die Papiere von iRobot sind unterdessen von der Gnade Amazons abhängig. Da sich die Ertragslage in den vergangenen zwei Jahren äußerst negativ entwickelt hat, dürfte der Hersteller von Haushaltsrobotern ohne eine Übernahme in finanzielle Schwierigkeiten geraten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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