Quartalszahlen
Shell: Hier sprudeln nicht nur die Gewinne, sondern auch die Dividenden!
Der Ölkonzern hat sich mit einem guten Jahresergebnis zu Wort gemeldet. Daran will Shell seine Aktionäre teilhaben lassen und hat neben einer Anhebung der Dividende auch neue Aktienrückkäufe in Aussicht gestellt.
- Shell meldet gutes Gesamtjahresergebnis
- Dividende wird angehoben, Aktienrückkäufe geplant
- Gewinne sinken, aber Aktionäre sollen profitieren
Gewinne sinken, sprudeln aber weiter
Vom Ende des fossilen Zeitalters ist bei Öl- und Gaskonzernen noch wenig zu spüren. Deren Gewinne sprudelten in den vergangenen Jahren trotz volatiler Ölpreisentwicklung kräftig. Jüngstes Beispiel hierfür ist der britische Mineralölkonzern Shell:
Im abgelaufenen Quartal erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 78,73 Milliarden US-Dollar, das entspricht einem Rückgang von 22 Prozent. Dieser geht vor allem auf das Konto im Vergleich zum Vorjahr gefallener Öl- und Gaspreise.
Daraus erzielte Shell einen auf die Anteilseigener entfallenden Gewinn von 474 Millionen US-Dollar. Im Quartal zuvor waren es noch 7,04 Milliarden US-Dollar, im Jahr davor sogar 10,41 Milliarden US-Dollar. Das ist ein spürbarer Gewinnrückgang, der allerdings auch auf das Konto höherer Abschreibungen geht. Die Kosten für Wertminderungen stiegen im Vorjahresvergleich um 73 Prozent.
Der bereinigte Quartalsgewinn pro Aktie beläuft sich auf 1,11 US-Dollar pro Aktie, im Gesamtjahr konnte Shell 4,20 US-Dollar erzielen – das sind rund 23 Prozent weniger als noch im Vorjahr.
Aktionäre sollen am Gewinn beteiligt werden
Insgesamt erzielte Shell in 2023 einen Gewinn von 19,36 Milliarden US-Dollar und damit um die Hälfte weniger als noch in 2022 (42,31 Milliarden US-Dollar). Mit Blick auf die Öl- und Gaspreisentwicklung war 2022 nach dem russischen Überfall auf die Ukraine allerdings auch ein Ausnahmejahr, das sich so schnell nicht wiederholen dürfte.
Lesen Sie auch
Seine Aktionäre plant Shell am immer noch üppigen Gewinn zu beteiligten. Die Quartalsdividende soll um vier Prozent angehoben werden, gleichzeitig sind in den kommenden drei Monaten Aktienrückkäufe in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar geplant. Das sollte einerseits für steigende Kurse und andererseits für höhere Cashflows in den Depots der Anleger sorgen.
Aktie handelt mit leichten Aufschlägen
Für allzu große Bewegung sorgt der Quartalsbericht bislang nicht. An den Börsen in Amsterdam und London handelt das Papier zur Stunde jeweils eineinhalb Prozent höher.
Dass die Aktie trotz des großzügigen Entgegenkommens gegenüber den Aktionären nicht deutlich höher notiert, könnte am Ausblick liegen, denn sowohl für das kommende Quartal als auch das Gesamtjahr sieht Shell aktuell einen Verlust von 400 bis 600 Millionen beziehungsweise 1,5 bis 2,1 Milliarden US-Dollar. Die Kostenprognose liegt mit 22 bis 25 Milliarden US-Dollar im Rahmen der Vorjahre.
Fazit: Licht und Schatten
Trotz im vergangenen Jahr niedrigerer Öl- und Gaspreise hat Shell sowohl im abgelaufenen Quartal als auch im Gesamtjahr 2023 einen hohen Gewinn in zweistelliger Milliardenhöhe erzielt. Daran beteiligt das Unternehmen seine Aktionäre nun in Form einer höheren Dividende und weiteren Aktienrückkäufen. Dem allerdings steht eine für dieses Jahr maue Gewinnprognose gegenüber – bislang reagieren Anleger gelassen.
Die Shell Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,44 % und einem Kurs von 29,54EUR auf Tradegate (01. Februar 2024, 09:47 Uhr) gehandelt.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors