Schwäche nach Quartalszahlen

Dem Abwärtsstrudel von Alibaba entkommen – setzt China-Aktie PDD zum Rebound an?

Alibaba enttäuscht, PDD Holdings zeigt Stärke

Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba wusste am Mittwoch mit seinen Zahlen nicht zu überzeugen, die Aktie fiel um sechs Prozent. Mitbewerber PDD Holdings, bekannt durch seine Shopping-App Temu, konnte sich dem Abwärtssog aber entziehen und gegen den bei China-Aktien schwachen Trend ansteigen – kommt es nach den Verlusten der vergangenen Wochen jetzt zu einem Rebound?

25 Milliarden US-Dollar scheinen den Anlegern nicht genug gewesen zu sein. So viel Geld kündigte Alibaba am Mittwoch an für weitere Aktienrückkäufe in die Hand zu nehmen. Insgesamt stehen dadurch fast 35 Milliarden US-Dollar für Buybacks zur Verfügung – mit diesem Geld könnte Alibaba auf dem aktuellen Kursniveau fast 18 Prozent aller ausstehenden Anteilsscheine zurückkaufen.

Begeisterung währte nur kurz

Die Begeisterung über das riesige Rückkaufprogramm hielt allerding nur kurz an. Zu schwach waren den Investoren die übrigen der von Alibaba vorgelegten Kennzahlen. Neben dem schwachen Cloud-Wachstum dürfte auch die insgesamt überschaubare Geschäftsentwicklung auf das Gemüt der Anleger geschlagen haben. Chinas wirtschaftliche Schwäche schlägt voll auf die Verbraucher und damit auch auf Alibaba durch.

Alibaba Group

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+6,32 %

+10,43 %

-5,84 %

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-52,86 %

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ISIN:US01609W1027WKN:A117ME

• Intraday
• 5 Tage
• 1 Monat
• 3M
• 1 Jahr
• 3J
• 5J
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Von der Schwäche in der Aktie von Alibaba hat sich PDD Holdings rasch befreien können. Die Papiere des international äußerst erfolgreichen Shopping-App-Anbieters – Temu ist ein von manchen Medien, etwa dem Handelsblatt, als Amazon-Killer gehandelter Werterfolg – konnten gestern 2,4 Prozent zulegen und damit fast alle anderen China-Aktien outperformen.

Technische Ausgangslage vielversprechend

Ist diese relative Stärke womöglich der Vorbote eines umfangreicheren Rebounds? Mit Blick in die technische Indikation durchaus! Die Kursverluste der vergangenen zwei Wochen ließen PDD Holdings zwar die Unterstützung durch die 50-Tage-Linie reißen, allerdings erfüllte die Konsolidierung ihren Zweck und schloss die bei 120 US-Dollar noch offene Kurslücke.

Unterstützungslinien wie die Aufwärtstrendlinie oder der gleitende 200-Tage-Durchschnitt blieben durch das Gap-Close unangetastet, dadurch hat der im vergangenen Juni eingeleitete Aufwärtstrend bislang keinen Schaden genommen.

Die Tageskerzen der letzten Tage lassen bereits ein Umkehrmuster erkennen, das macht weitere Kursanstiege in den nächsten Handelssitzungen recht wahrscheinlich. Auch in der technischen Indikation zeigen sich bereits erste Verbesserungen, so hat sich etwa der Relative-Stärke-Index erholen können und zeigt nun nicht mehr ein extrem überverkauftes Niveau an.

Auch im Trendstärkeindikator MACD zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer ab. Zwar zeigt dieser aufgrund des negativen Vorzeichens einen kurzfristigen Abwärtstrend an, allerdings hat sich der (blaue) MACD bereits an die (rote) Signallinie herantasten können. Gelingt dem MACD der Sprung darüber, zeigt das ein Abflauen der Abwärtsdynamik zugunsten eines möglichen Wechsels in einen Aufwärtstrend an. Auch diese Entwicklung ist also, wenngleich noch nicht vollständig abgeschlossen, vielversprechend.

Fazit: Hier tut sich ein Setup nicht nur für Trader auf

Mit Blick in die technische Indikation der Aktie ist die relative Stärke vom Mittwoch durchaus der Vorbote für einen Rebound – das eröffnet vor allem Tradern Chancen auf der Long-Seite. Mit einem Einstieg jetzt und einem Stopp bei 120 US-Dollar ließe sich auf einen Kursanstieg zunächst bis zur 50-Tage-Linie bei etwa 140 US-Dollar spekulieren. Sollte sich PDD Holdings hier nicht aufhalten lassen, ist auch ein Durchmarsch bis 150 US-Dollar möglich, ehe die Aktie Luft holen dürfte für den nächsten Ausbruchsversuch.

Wer sich langfristig engagieren möchte: Auch hierfür ist das aktuelle Setup geeignet. Die fundamentale Anlageidee wäre, dass PDD Holdings aufgrund seiner internationalen Ausrichtung weniger stark als Alibaba und JD.com vom chinesischen Markt abhängig ist und sich von der Entwicklung dort abkoppeln kann.

Für einen Einstieg jetzt spricht der gegenüber einigen Wochen günstigere Kurs. Sollte außerdem die Unterstützung bei 120 US-Dollar nicht halten, sollte noch einmal Abwärtsdruck aufkommen, würden sich weitere Zukaufmöglichkeiten bei 110 und 100 US-Dollar ergeben. Wer in mehreren Tranchen kauft, würde so zu einem langfristig guten Einstandskurs gelangen.

Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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