DAX verschnauft
LVMH: Vize geht - Airbus: Bestellung - Tipp der Tages: Dividendenperle
Airbus kann der kriselnden Konkurrenz von Boeing Kunden abjagen. Korean und Japan Airlines haben beim DAX-Konzern bestellt. Dass die Flieger von Airbus sicher durch den Luftraum kommen, dafür sorgt unser Tipp des Tages!
- Airbus kann Boeing Kunden abjagen
- DAX gibt nach Rekordjagd leicht nach
- Adidas leidet unter DFB-Entscheidung
Der deutsche Leitindex zollt seiner zuletzt starken Entwicklung mit neuen Rekorden ein wenig Tribut. In den ersten Handelsminuten sank der DAX um 0,16 Prozent auf 18.150,30 Punkte. Damit zeichnet sich ein Wochengewinn von 1,2 Prozent ab.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Freitagmorgen um 0,25 Prozent auf 26 406,40 Punkte nach. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,5 Prozent bergab.
Adidas: Dreifachklatsche
Die Aktie von Adidas hat heute einen schweren Stand. Gleich aus drei Seiten gibt es heute Gegenwind. Oder wie es "Kobra" Wegmann formulieren würde: "Zuerst hatte Adidas kein Glück und dann kam noch Pech dazu."
Fangen wir mit dem Pech an: Der DFB hat sich für Nike als neuen Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft entschieden. Damit endet eine 70-jährige Zusammenarbeit, die Adidas in ein Lock fallen und Nike jubeln lässt. Es sei "ein großartiger Beweis dafür, dass wenn wir unser Bestes bringen, uns niemand schlagen kann", sagte Konzernchef John Donahoe in einer Telefonkonferenz mit Analysten nach Vorlage aktueller Quartalszahlen in der Nacht zum Freitag. Es gab keine Angaben zu finanziellen Details des Deals. Das ist wohl auch besser so, denn der Ausblick von Nike belastet die Adidas-Aktie zusätzlich.
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Nach Handelsschluss gab Nike bekannt, dass für das erste Halbjahr, das im Juni beginnt, ein Rückgang der Umsätze erwartet wird. Konkret prognostizierte das Unternehmen einen Rückgang der Erlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Im Gegensatz dazu hatte die Wall Street Wachstumsraten von 4 % bis 6 % eingepreist.
Der Rückgang wird voraussichtlich auf Anpassungen im Merchandise-Geschäft zurückzuführen sein. Im abgelaufenen Quartal (bis zum 29. Februar) verzeichnete Nike einen Umsatz von 12,4 Milliarden US-Dollar.
Lululemon: Patzt ebenfalls beim Ausblick
Der Spezialist für Yoga-Mode gab am Donnerstag bekannt, dass der Nettogewinn für das vierte Quartal bei $5,29 pro verwässerter Aktie lag, im Vergleich zu $0,94 im Vorjahr. Die von Capital IQ befragten Analysten hatten einen Wert von $5,03 erwartet.
Der Nettoumsatz für das Quartal, das am 28. Januar endete, belief sich auf 3,21 Mrd. $, verglichen mit 2,77 Mrd. $ im Vorjahr. Die von Capital IQ befragten Analysten hatten einen Umsatz von $3,20 Milliarden erwartet.
Für das erste Quartal prognostiziert das Unternehmen einen verwässerten Gewinn von 2,35 bis 2,40 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 2,18 bis 2,20 Milliarden Dollar. Die von Capital IQ befragten Analysten erwarten ein EPS von $2,60 bei einem Umsatz von $2,26 Milliarden.
Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen einen bereinigten verwässerten Gewinn von $14 bis $14,20 je Aktie bei einem Umsatz von $10,70 bis $10,80 Milliarden. Die von Capital IQ befragten Analysten prognostizieren ein normalisiertes EPS von $14,29 bei einem Umsatz von $10,94 Milliarden.
Airbus: Kunden von Boeing gewonnen!
Der Flugzeughersteller sicherte sich einen bedeutenden Auftrag aus Korea. Die Fluggesellschaft Korean Air Lines gab bekannt, dass sie 33 Großraumjets vom Typ A350 erwerben möchte. Von diesen sollen 27 Maschinen in der längeren Variante A350-1000 geliefert werden, während die übrigen 6 Maschinen die Standardversion A350-900 sein werden. Laut Preisliste haben die Flugzeuge einen Gesamtwert von rund 13,7 Milliarden US-Dollar (12,6 Milliarden Euro). Es ist jedoch üblich, dass bei Flugzeugbestellungen beträchtliche Rabatte gewährt werden.
Japan Airlines gab bekannt, dass sie 21 Großraumflugzeuge vom Typ A350-900 und 11 Schmalrumpfflugzeuge vom Typ A321neo von Airbus kaufen wird. Dies markiert das erste Mal, dass kleinere Single-Aisle-Jets an den langjährigen Boeing-Kunden geliefert werden.
LVMH: Vize-Chef sagt Adieu
Im Zuge der Umstrukturierung des Top-Managements des Luxuskonzerns LVMH wird der stellvertretende Konzernchef Antonio Belloni das Unternehmen verlassen. Nach einer Zusammenarbeit von mehr als 23 Jahren mit LVMH-Chef Bernard Arnault und in Absprache mit diesem hat Belloni entschieden, nach der Hauptversammlung aus dem Vorstand auszuscheiden, wie der zweitwertvollste börsennotierte Konzern Europas am Donnerstagabend mitteilte. Die Aktionärsversammlung ist für den 18. April angesetzt. Stephane Bianchi wird die Position von Belloni übernehmen. Den Angaben zufolge wird Belloni dem Unternehmen jedoch erhalten bleiben. Er wird sich um strategische Aufgaben für Arnault kümmern und das Italien-Geschäft überwachen.
Der 69-jährige Belloni stieß 2001 zu dem Konzern, der unter anderem für die Modemarke Louis Vuitton bekannt ist. Er war für das Tagesgeschäft und die Strategie der verschiedenen Marken verantwortlich. LVMH-Chef Arnault arbeitet bereits seit einiger Zeit daran, die nächste Generation der Führungskräfte aufzubauen, da viele im Top-Management sich allmählich dem Ende ihrer Karrieren nähern.
SGL Carbon: Aktie steckt nachrichten gut weg
Der Hersteller von Kohlefasern erwartet auch im laufenden Jahr eine fortgesetzt schwache Nachfrage aus der Windindustrie. Entsprechend dürfte der Umsatz im Jahr 2024 voraussichtlich auf dem Vorjahresniveau von knapp 1,1 Milliarden Euro stagnieren. Die Höhe des Gesamtjahresgewinns von SGL Carbon hängt vom geplanten Verkauf der Kohlefaser-Sparte ab: Bei einem Verbleib des Segments im Konzern erwartet der Vorstand einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 160 bis 170 Millionen Euro. Im Falle einer Trennung könnte das Ergebnis auf 180 bis 190 Millionen Euro steigen.
Das vergangene Jahr betrachtete SGL Carbon selbst als ein Jahr der Stabilisierung und Investition. Im Jahr 2023 sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Aufgrund der fortgesetzt schwachen Geschäfte mit der Windindustrie verringerte sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebitda) um 2,5 Prozent auf 168,4 Millionen Euro. Unter dem Strich erzielte SGL Carbon einen Gewinn von 41 Millionen Euro, verglichen mit 126,9 Millionen im Vorjahr.
Am vorherigen Tag informierte der derzeitige Konzernchef Torsten Derr den Aufsichtsrat darüber, dass er seinen Vertrag nicht verlängern möchte. Derr wird daher die Geschäfte höchstens bis zum 31. Mai 2025 führen. Der Aufsichtsrat wird nun mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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