Schrecken ohne Ende
AMC Entertainment: Schrott-Aktie crasht nach Kapitalerhöhung
Die Aktie von AMC Entertainment crashte am Montag nach Bekanntgabe einer weiteren Kapitalerhöhung mit Verlusten von fast 16 Prozent bereits den zweiten Tag infolge.
- AMC Entertainment verliert 16% nach Ankündigung einer Kapitalerhöhung
- Neue Kapitalerhöhung soll bis zu 250 Mio. US-Dollar einbringen
- Aktie setzt Talfahrt fort, Anleger frustriert, Short-Squeeze unwahrscheinlich
Der Filmtheater-Betreiber AMC Entertainment steckt angesichts eines Schuldenberges in Höhe von 4,55 Milliarden US-Dollar in großen finanziellen Schwierigkeiten. Die Lebensdauer des existenzbedrohten Unternehmens soll jetzt eine Kapitalerhöhung verlängern – wieder einmal.
Neue Kapitalerhöhung soll bis zu 250 Millionen US-Dollar bringen
In dem noch vor Ostern veröffentlichten Verkaufsprospekt kündigt das Unternehmen den Verkauf von Aktien im Wert von bis zu 250 Millionen US-Dollar an. Als Makler sollen die US-Großbanken Citi und Goldman Sachs, sowie die britische Bank Barclays und das Investmenthaus B. Riley auftreten.
Ziel der Kapitalerhöhung ist, für zusätzliche Liquidität zu sorgen, bereits bestehende Verbindlichkeiten zu bedienen beziehungsweise vorzeitig zu kündigen sowie ein Polster für allgemeine Betriebsausgaben zu bilden.
Vor der Ankündigung der erneuten Verwässerung seiner Aktionäre notierte die Aktie von AMC Entertainment bei etwa 4,30 US-Dollar, zum Handelsschluss am Montag waren es noch 3,15 US-Dollar. Um den angestrebten Erlös von 250 Millionen US-Dollar zu erzielen, muss das Unternehmen für die in den vergangenen Tagen erzielten Kurse also zwischen 58 und 80 Millionen eigene Aktien verkaufen.
Im letzten Finanzbericht wies AMC Entertainment einen Bestand von 260,6 Millionen Aktien aus. Die am Donnerstag bekanntgegebene Kapitalerhöhung wird Aktionäre also um bis zu einem Drittel verwässern.
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Aktie setzt Talfahrt fort
Der Frust der Anleger hat nicht lange auf sich warten lassen. Nachdem die Aktie bereits am Gründonnerstag um 14,3 Prozent nachgegeben hatte, setzte sich die Talfahrt am Ostermontag mit Abgaben in Höhe von 15,6 Prozent fort.
Dadurch hat AMC Entertainment seit dem Jahreswechsel rund die Hälfte seines Wertes eingebüßt. Selbst das hervorragende Einspielergebnis von Dune: Part Two sowie einiger anderer, vielversprechend gestarteter Kinofilme konnte bisher nicht zu einer Belebung des Aktienkurses führen.
Eine Hoffnung unbelehrbarer Privatanleger, AMC Entertainment war gemeinsam mit GameStop eine der beliebtesten Aktien während des durch Reddit ausgelösten Meme-Stock-Hypes, ruht auf einem Short-Squeeze. Dieser dürfte angesichts einer Leerverkaufsquote von "nur" 14 Prozent sowie der zu erwartenden Verwässerung zunehmend unwahrscheinlich werden.
Fazit: Schrott bleibt Schrott
Der finanziell schwer angeschlagene Kinobetreiber benötigt für seinen Überlebenskampf frisches Kapital. Für dieses soll nun erneut die Herausgabe von Aktien sorgen, auf bis 250 Millionen US-Dollar hofft AMC Entertainment.
Das Unternehmen gibt in seinem Verkaufsprospekt wortwörtlich zu, dass ein "Investment in unsere Class-A-Aktie hochspekulativ ist und ein hohes Maß an Risiko beinhaltet". Die genaue Auflistung der operativen und finanziellen Risiken ist geschlagene drei Seiten lang.
Hier "investiert" als "Anleger" nur, wer sein Geld hasst. Auch nach dem jüngsten Crash ist und bleibt die Aktie Schrott.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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