Neues Allzeittief
Schrottaktie AMC Entertainment: So schlecht war der Kurs noch nie!
Die US-Inflationsdaten haben die Aktie von Kinobetreiber AMC Entertainment am Mittwoch auf ein neues Allzeittief abstürzen lassen.
- AMC Entertainment Aktie auf Allzeittief
- US-Inflation treibt Anleiherenditen
- Zinskosten belasten AMC Entertainment
AMC Entertainment fällt auf neues Allzeittief
Die Aktie des finanziell schwer angeschlagenen Kinobetreibers AMC Entertainment steht weiter unter Druck. Am Mittwoch verzeichnete das Papier mit einem Tagestiefstkurs von 2,77 US-Dollar den niedrigsten Stand aller Zeiten.
Neuigkeiten aus dem Unternehmen selbst gab es keine, für den erneuten Kursrutsch dürften daher vor allem die US-Inflationsdaten sowie das schwache Gesamtmarktumfeld verantwortlich gewesen sein.
US-Inflation lässt Anleiherenditen in die Höhe schnellen
Die erneut über den Erwartungen liegenden US-Verbraucherpreise haben die Renditen für Anleihen am Mittwoch in die Höhe schnellen lassen. Die vielbeachtete 10-jährige US-Staatsanleihe rentiert das erste Mal seit Ende November wieder mit über 4,5 Prozent. Damit steigen auch die Refinanzierungskosten für Unternehmen.
Insbesondere für hochverschuldete Unternehmen mit einer ungünstigen Laufzeitstruktur sind hohe Refinanzierungskosten ein Problem – angesichts von langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar ist AMC Entertainment von steigenden Zinsen stark betroffen.
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Zinskosten fressen Gewinne auf
Allein im vergangenen Jahr wurde das Betriebsergebnis durch Kreditkosten in Höhe von 357 Millionen US-Dollar belastet, das waren 50 Prozent des Bruttogewinns. Für 2024 sind Zinskosten in Höhe von knapp 400 Millionen US-Dollar zu erwarten.
So wird AMC Entertainment weder einen Gewinn vorweisen noch seine Schulden signifikant abbauen können – das Allzeittief vom Mittwoch dürfte nicht das letzte in diesem Jahr gewesen sein.
Aktie mit Verlusten in "guter" Gesellschaft
Neben den Papieren des Kinobetreibers waren von überproportionalen Kursverlusten auch andere hochverschuldete oder mit Profitabilitätsproblemen kämpfende Unternehmen betroffen:
Wasserstoffaktie Plug Power verlor am Mittwoch 5,5 Prozent, die Anteile mussten neben steigenden Marktzinsen auch ein Downgrade verkraften. Auch Cannabis-Aktien weiteten ihre Verluste nach den schwachen Quartalszahlen von Tilray aus.
Ein schlechter Tag war der Mittwoch aber auch für Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Die Anteile von Trump & Media & Technology, ebenfalls ein defizitäres Unternehmen, das von Profitabilität meilenweit entfernt ist, verbilligten sich um 8,6 Prozent und haben den Wert der Beteiligung von Donald Trump um Dutzende Millionen US-Dollar schrumpfen lassen.
Fazit: Bei der Aktienauswahl unbedingt auf Profitabilität achten!
Die Aktie von Kinobetreiber AMC Entertainment wurde am Mittwoch durch stark steigende Marktzinsen belastet und stürzte auf ein neues Rekordtief ab – die nun noch höher zu veranschlagenden Zinskosten machen den Weg zur Profitabilität noch steiniger.
Mit heftigen Verlusten war die Kinoaktie nicht allein. Auch die Papiere anderer, hochverschuldeter oder unprofitabler Unternehmen gerieten am Mittwoch unter Druck. Angesichts der großen Hartnäckigkeit der US-Teuerung sollten Anleger ihren Blick daher verstärkt auf Profitabilität und gesunde Unternehmensfinanzen richten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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