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     5075  0 Kommentare Volatilität ist eine eigenständige Assetklasse - Seite 2



    e-fundresearch: Ihr Fonds ist bei weitem nicht so schwankungsfreudig wie die Sprünge der Volatilität vermuten ließen. Wie beurteilen Sie das Risiko-Rendite Profil Ihres Fonds?

    Keskin: Je nachdem, in welche Volatilität man investiert, ist der Fonds volatiler oder nicht. Wir investieren in die implizite Volatilität des EuroSTOXX 50 über ein Jahr. Unsere Standardabweichung liegt bei 7,5, der Ertrag seit Beginn des Fonds bei knapp neun Prozent p.a.

    e-fundresearch: Mit welchen Instrumenten investieren Sie denn in die implizite Volatilität?

    Keskin: Wir suchen gelistete Optionen auf den Index. Wir kaufen und verkaufen die Optionen und hedgen alle anderen Risiken bis auf das Exposure zur Volatilität, also Aktienrisiko und Zinsrisiko. Am Ende haben wir nur noch ein Investment auf die implizite Volatilität der Optionen. Das Portfolio ist dabei im Schnitt in die Ein-Jahres-Schwankungsbreite investiert.

    e-fundresearch: Im Fokus Ihres Fonds liegt der mittel- bis langfristige Trend der Volatilität. Seit Beginn der Krise ist die Schwankungsfreude stark gestiegen, von 15 auf knapp 30. Im historischen Vergleich ist das jedoch immer noch gering (2002/03 lag die Volatilität des S&P 500 bei bis 60). Werden wir die Niveaus der Vergangenheit wieder erreichen?

    Keskin: Wir denken, die Volatilität wird im Schnitt auf dem Niveau bleiben, das wir heute sehen, also zwischen 20 und 25. Jedoch werden wir in den nächsten Monaten mehrere Spikes erleben, also Sprünge in der Volatilität. Wir können von diesen Sprüngen profitieren, indem wir Vola auf hohem Niveau verkaufen. Insgesamt gehe ich davon aus, dass die Volatilität nicht mehr auf die niedrigen Niveaus von 2005/2006 zurückkehren wird (knapp 15).

    e-fundresearch: Aber werden wir ein Niveau von 50 oder 60 sehen? Oder haben sich die Märkte seit 2002 so stark weiterentwickelt?

    Keskin: Es ist nicht unmöglich. Wir können uns Spikes von über 30 vorstellen. Es ist aber nicht unser Basisszenario, dass wir wieder auf Niveaus von 50 oder 60 kommen. Die Märkte haben sich seit 2002 deutlich entwickelt, vor allem was die Investierbarkeit von Volatilität betrifft. Deswegen würde ein so hohes Niveau dem Markt auch nicht so schaden wie 2002 und 2003.

    „Auch die Volatilität der Volatilität ist eine Renditequelle“



    e-fundresearch: Kann Ihr Fonds nur dann profitieren, wenn die Volatilität steigt oder hoch bleibt?

    Keskin: Es wäre natürlich schlecht, wenn die Volatilität sehr stark zurückginge. Aber über den Mean-Reversion-Prozess ist es für den Fonds möglich auch bei gleichem Level an Volatilität oder sinkenden Niveau Performance zu erzielen. Denn auch die Volatilität der Volatilität ist eine Renditequelle. Seit Beginn des Jahres hat der Fonds acht Prozent verdient und das, obwohl die Volatilität bei knapp über 20 stagnierte. Die Rendite kam komplett von der Volatilität der Volatilität. Wir haben von den Spikes im Jänner, März und Juni profitiert. Auch wenn die Volatilität wieder fällt, kann der Fonds positive Rendite erwirtschaften, solange die Bewegung auf das niedrigere Niveau Schwankungsgewinne zulässt.
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    Albert Reiter
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    Verfasst von 2Albert Reiter
    Volatilität ist eine eigenständige Assetklasse - Seite 2 Seit August 2007 ist das Risiko wieder in die Märkte zurückgekehrt. Damit ist auch die Volatilität, eine Variable, die die Schwankungsfreude von Wertpapierpreisen misst, wieder zurück auf der Agenda der Investoren. Gilbert Keskin managt den …

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