Zertifikate
Trotz Teilschutz grenzenlos dabei - Seite 2
Der größte Vorteil des Bonus-Zertifikats gegenüber einem Direktinvestment ist, dass es je nach gewählter Puffergröße auch Rücksetzer verkraften und selbst in Seitwärtsmärkten profitieren kann. Wichtig ist einzig, dass der Knock-In-Kurs während der Laufzeit niemals erreicht wird. In diesem Fall ginge der Bonus-Anspruch des Anlegers verloren und das strukturierte Produkt würde bis zum Laufzeitende lediglich einer Eins-zu-eins-Partizipation am Index gleichen. Verluste für den Anleger sind dann wahrscheinlich.
Knock-In-Quoten gesunken
Zweimal im Jahr untersucht Scope im Rahmen der Studie auch die Knock-In-Quoten der Produkte. In der zweiten Jahreshälfte 2010 lagen diese bei niedrigen 2,1 Prozent. Zum Vergleich: Im schwächeren Börsenhalbjahr von Januar bis Juli 2010 hatten 4,2 Prozent der Produkte mit Knock-In-Struktur ihre Schwelle verletzt. Etwas über dem Durchschnitt liegen die Quoten, betrachtet man ausschließlich Bonus-Zertifikate auf den Euro STOXX 50: 4,9 Prozent dieser Papiere erreichten im Beobachtungszeitraum ihren Knock-In. Im ersten Halbjahr waren es 5,9 Prozent. Daher bieten sich Strukturen an, die zum Trend am Zertifikatemarkt geworden sind: Bonus-Produkte mit extrem tief angesetzten Schwellen. Insbesondere zum Euro STOXX 50 sind aus genannten Gründen der Dividendenverwendung solche Papiere vielfach zu finden. Als Vorreiter bei den Deep-Bonus-Zertifikaten gilt die Credit Suisse. Sie bietet aktuell ein Bonus-Papier auf den Euro STOXX 50 (ISIN: DE000CS8ADJ3) mit einem Puffer von rund 80 Prozent zur Zeichnung an. Das Zertifikat mit fünf Sternen im Scope Rating verspricht eine Bonus-Rendite von 18,2 Prozent bzw. 2,8 Prozent p.a. Daran ist bereits zu erkennen: Das Produkt hat eine lange Laufzeit von sechs Jahren. Der Bonus-Mechanismus gilt aber erst zum Ende. Während der Laufzeit beeinflusst der Kurs des Basiswerts zwar ebenfalls den Zertifikate-Preis. Jedoch spielen auch weitere Faktoren wie Dividenden, Zinsen und die Restlaufzeit des Zertifikats eine Rolle. Ein langfristiger Anlagehorizont sollte also Voraussetzung für den Kauf sein.
Rückrechnung: 1.000 Fünf-Jahres-Perioden
Da die Bonus-Rendite nicht allzu hoch ausfällt, sollten Anleger außerdem darauf hoffen, dass der Euro STOXX 50 über den Bonus-Kurs hinaus steigt. Die Chancen dafür stehen gut. Scope Analysis hat
1.000 Fünf-Jahres-Perioden in der Vergangenheit betrachtet. In 700 dieser Zeiträume lag die Performance des Index bei über 18,2 Prozent. Durchschnittlich legte der Euro STOXX 50 um 58 Prozent zu.