Angstrallye startet
Kernschmelze verhindert, aber das wird ein heißer Sommer!
Die Kernschmlez an den globalen Finanzmärkten durch unkalkulierbare Dominoeffekte wurde knapp vermeiden und die "Sommerrallyae aus Angst" kann damit starten - fragt sich nur für wie lange?
Griechenland hat Zeit gewonnen, nicht mehr und nicht weniger. Die Banken werden sich an der Griechenland-Rettung, und damit der Euro-Rettung, mit 3 Mrd € beteiligen, wobei das meiste Geld von Staatsbanken kommt. Deutsche Banken und Versicherungen haben Kredite an Griechenland im Volumen von 10 Mrd €, die meisten davon aber langfristig bis 2020. Die Kredite, die bis 2014 auslaufen sollen nun gestreckt werden. Die Zentralbank hat aber Griechenland-Anleihen im Volumen von 45 Mrd €. Was wird die EZB mit den Griechenlandanleihen machen? Insgesamt beträgt der griechischen Schuldenberg 350 Mrd €.
Die Euro-Finanzminister werden nun einen weiteren Neukredite von 12 Mrd € für Griechenland beschließen können. Das Geld wird aber in Tranchen ausgezahlt und nur dann fließen, wenn auch das nun vom griechischen Parlament beschlossene Sparprogramm über 78 Mrd € real in die Tat umgesetzt wird. Dies bedarf nun weiterer Beschlüsse des griechischen Parlaments.
In Athen gab es indessen gewaltsame Auseinandersetzungen der Polizei mit der Bevölkerung, überwiegend mit gewaltbereiten Studenten. Es wird wohl weitere Generalstreiks gegen das Sparprogramm geben und Griechenland wird in der Rezession bleiben. Griechenland braucht jetzt dringend Investitionen und Investitionshilfen, um wieder Wachstum generieren und die Arbeitslosigkeit abbauen zu können.
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Griechenland muss aber auch nach dem Sparbeschluss bis 2014 150 Mrd USD zurückbezahlen, was es aus eigener Kraft nicht kann. Durch Privatsierungen sollen in absehbarer Zukunft 50 Mrd € in die leere Staatskasse fließen, was aber auch nicht von heute auf morgen geht. Die Griechen werden weiter streiken und es wir weiter gewaltsame Proteste auf den Straßen Athens geben. Noch wichtiger wäre es aber für die Griechen, die 200 Mrd €, die sich auf Schweizer Konten von Griechen befinden sollen, zu finden und ins Land zurückzuführen, dann könnte die Pleite vermieden werden. Das „CCC“ bei den griechischen Anleihen wird vorerst wohl bleiben, aber immer konnte mit dem Sparbeschluss des griechischen Parlaments eine, so wie Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann es sogar nannte, „Kernschmelze“ in globalen Finanzwesen, also ein „Lehmann II“ knapp vermeiden werden.