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     2243  0 Kommentare Egbert Prior: Aixtron - Prognosen führten hinters Licht

    Nach fulminanter Kursrallye  erreichte die Aktie Anfang des Jahres mit 33,35 Euro ein Mehrjahreshoch. In der Folge ging es mit dem Kurs aber stetig abwärts. Obwohl Vorstandschef Paul Hyland noch am 28. Juli ein neues Rekordjahr in Aussicht stellte und die Jahresprognose bestätigte: Danach sollte Aixtron zwischen 800 und 900 Millionen umsetzen und dabei knackige 35% operativ verdienen. Doch die Börse traute dem Braten nicht, zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Notiz schon nahezu halbiert. Anscheinend wußte der Markt mehr als der Aixtron-Chef. Seine Gewinnwarnung kam erst am 15. September, da hatte sich der Börsenwert schon fast gedrittelt. Seither gelten stark gestutzte Jahresziele: Es sollen nur noch zwischen 600 und 650 Millionen durch die Bücher gehen und die Vorgabe für die EBIT-Marge schrumpft auf 25 bis 30%. Zum Verhängnis wurde dem Maschinenbauer die starke Abhängigkeit vom chinesischen Markt. Vom gesamten Auftragsbestand entfielen zeitweise 75% auf das Reich der Mitte. Dort hatten staatliche Subventionen für ein Strohfeuer gesorgt. Um die heimische LED-Produktion zu fördern, hatte die chinesische Regierung die Anschaffung von Maschinen, wie sie Aixtron herstellt, direkt bezuschußt. Die Abkühlung der Konjunktur, der Preisverfall bei Leuchtdioden und mangelnde Nachfrage setzten dem Boom ein jähes Ende. Im 3. Quartal halbierte sich der Umsatz, der Gewinn fiel auf den Nullpunkt. Die Aachener hoffen nun auf einen neuen Aufschwung. Der letzte Investitionszyklus der Branche startete 2009 mit dem Siegeszug der LED als Hintergrundbeleuchtung für Flachbildschirme. Doch dieser Markt ist mittlerweile gesättigt, wie uns ein Firmensprecher bestätigt. Unternehmenslenker Hyland glaubt aber, daß die LED demnächst den Markt für die Allgemeinbeleuchtung erobern wird. Bislang dominieren allerdings noch herkömmliche Energiesparlampen das Angebot. Börsenanalysten rätseln nun, wie lange die Durststrecke dauert und ob Aixtron zwischendurch noch in die roten Zahlen abrutscht. Nach dem Einbruch im Jahr 2011 gingen mehr als 7 Jahre ins Land bis das ursprüngliche Gewinniveau wieder erreicht wurde. In Aachen rechnet man dieses Mal aber mit einer wesentlich schnelleren Erholung. Erschwerend wirkt sich indes aus, daß die TecDAX-Gesellschaft Marktanteile verliert. 2009 hielt man noch rund 60% am globalen Umsatz, aktuell sind es schätzungsweise “nur³ noch etwa 50%. Gegenüber dem Tiefpunkt im Oktober (9,26 Euro) hat sich der Aktienkurs wieder etwas erholt auf aktuell 11,73 Euro. Hintergrund sind Spekulationen über ein Glühbirnenverbot in China bzw. die Subventionierung der LED für den Zweck der Allgemeinbeleuchtung.

     





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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