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     2130  0 Kommentare Griechenland – Italien – Frankreich? Oder wird jetzt alles gut? - Seite 3



    Anfang der zurückliegenden Woche sind die CDS für Italien auf 500 angestiegen. Hier standen auch die CDS für Griechenland im April 2010, vor dem ersten Rettungspaket der Eurozone für das Land. Die CDS für Frankreich attackieren seit September den Pegel von 200, Mai lagen sie noch bei 75. Alles Zeichen für eine Zuspitzung der Situation.

    Mit den sich eintrübenden Wachstumsaussichten nach Auslaufen des Crack-up-Booms, sowie den geringen finanziellen Gestaltungsmöglichkeiten der Staatshaushalte werden die zur Lösung der Schuldenkrise benötigten Mittel immer größer. Man kann getrost davon ausgehen, dass früher oder später alle verwertbaren Reserven mobilisiert werden. Natürlich findet die Entwicklung nicht linear statt, aber die Entwicklungslinie zeigt nach unten.

    Die Aktienmärkte spielen jetzt erst einmal wieder Hoffnung. Dabei spielt natürlich auch das Jahresende eine Rolle – Fondsgesellschaften wollen gerne mit einem Gewinn ins neue Jahr gehen.

    Die Volumenverteilung im S&P 500 ist vor einigen Tagen von Akkumulation Distribution gekippt. Während Akkumulation per se ein bullisches Zeichen ist, bedeutet Distribution nicht notwendigerweise fallende Kurse. Hierzu muss sich allerdings eine bullische Stimmung unter den Akteuren etablieren. Einen kleinen Hinweis dazu gibt aktuell die Auswertung von VIX und PCR. Beide haben seit Ende Juli kein bullisches Signal mehr generiert (siehe Charts!).

    Die Positionierung in Index-Optionen auf den S&P 500 zeigte am zurückliegenden Freitag den Ansatz einer Short-Squeeze. Der VIX legt nahe, dass die Kurse zurzeit einigermaßen gut nach unten abgesichert sind. Als bullisch kann die Stimmung aber nicht bezeichnet werden. Vor kurzem erst wurde die wichtige Zone von 1220/1228 im S&P 500 von oben getestet. Das dürfte zunächst eher dafür sorgen, dass der Blick der Akteure weiter nach oben gerichtet ist.

    Die Auswertung der fraktalen Oszillatoren zeigt eine Dominanz linearer Merkmale bei der Preisbildung. Das spricht angesichts der reichlichst vorhandenen Liquidität eher noch für weitere Expansion. Voraussetzung ist mediale Begleitmusik von den mit dem Politikwechsel in Italien und Griechenland verbundenen „hervorragenden“ Perspektiven.

    Ach übrigens: Der neue griechische Ministerpräsident war in Griechenland just zu der Zeit an finanzpolitisch entscheidender Stelle tätig, als das Land in die Eurozone hineingelogen wurde.

    Erwähnte Charts und Beiträge können hier eingesehen werden:
    http://www.timepatternanalysis.de/Blog/

    ETF-Portfolio, Derivate-TrackRecord, Analysen und Prognosen unter TimePatternAnalysis.

    Kontakt: info@timepatternanalysis.de
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    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
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