Fokus auf Freeport und BHP

Kupfer – Wohin geht der Preis?

Die Zukunft des Kupferpreises macht Beobachtern Sorgen. Kaum jemand mag derzeit wirklich sagen, wie sich der Preis 2012 entwickeln wird. Das schlägt sich auf die Planungssicherheit nieder.

Anfang 2011 musste man noch mehr als 10.000 Dollar für eine Tonne Kupfer bezahlen. Zwischenzeitlich sind die Preise auf rund 7.000 Dollar abgerutscht. Was den Kupferkäufern im kommenden Jahr blüht, ist derzeit jedoch noch völlig ungewiss.

Die Indizien aus dem Kupferbergbau deuten wenig Gutes an. Die Kapazitätsauslastung der Minen sinkt immer weiter. Vor einigen Jahren betrug sie noch mehr als 90 Prozent, im Vorjahr waren es 80 Prozent. 2011 kommt sie bis August nur noch auf 77,5 Prozent. Das Angebot wird somit immer beschränkter, die Schere zwischen Angebot und Nachfrage wird größer. Viele Minen kommen langsam in einen Reifeprozess, sie werden schon seit Jahren betrieben und stehen kurz vor dem Aus. Die Erzgrade sinken entsprechend, was sich im Angebot bemerkbar macht.

Auf der Branche lastet zudem der zeitweise Ausfall der zweitgrößten Kupfermine der Welt. Die Grasberg-Mine in Indonesien wird seit Mitte September bestreikt, wann hier die volle Auslastung wieder erreicht wird, ist völlig offen. Entsprechend hat der Betreiber, Freeport McMoRan (WKN: 896476), bereits Force Majeure erklärt. Wann die Lieferungen aus Grasberg wieder aufgenommen werden können, ist unklar.

Freeport hat jedoch auch eine Benchmark für 2012 gesetzt. Man hat einen Verarbeitungsvertrag mit Pan Pacific abgeschlossen, der in den Konditionen einem Vertrag zwischen Freeport und Jiangxi aus China aus dem Vormonat ähneln soll. Die Kupferschmelzen sollen je Tonne eine Bearbeitungsgebühr von 63,50 Dollar erhalten, hinzu kommt eine Raffineriegebühr von 0,0635 Dollar je Pfund. Zum Vergleich: In 2011 standen diese Werte bei 56,00 Dollar bzw. 0,056 Dollar. Wie belastbar die Zahlen sind, ist jedoch fraglich. Denn am Spotmarkt wurden zuletzt Preise von 20 Dollar bzw. 0,02 Dollar gezahlt.

Mitbewerber BHP Billiton (WKN: 850524) hat noch keine vergleichbaren Zahlen veröffentlicht. Ob der Konzern überhaupt schon entsprechende Verträge abgeschlossen hat, ist unbekannt. BHP betreibt die größte Kupfermine der Welt, die Escondida-Mine in Chile, und hat somit am Markt ebenfalls einen großen Einfluss. Zuletzt hatte BHP keine Jahresverträge mehr vereinbart, sondern war auf 6-Monats-Kontrakte umgestiegen. Bei anderen Rohstoffen wie Eisenerz ist man sogar zu Quartalsverträgen übergegangen. Die Marktrichtung wird somit auch davon abhängen, wie sich BHP verhalten wird.

 

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