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     1692  0 Kommentare Egbert Prior: Marseille Kliniken auf dem Weg der Besserung

    Im Dezember letzten Jahres (Prior Börse Nr. 98) machten wir Sie auf die ausgebombte Aktie aufmerksam. Seither ist der Kurs um 57% auf aktuell 3,81 Euro angezogen. Kann Marseille Kliniken die Pflegestation endgültig verlassen? Wir sprechen mit Vorstandschef Michael Thanheiser. Die Hamburger hatten sich verzettelt. Neben der Pflege wollten Sie auch noch mit Akut- und Rehakliniken expandieren. Die Finanzierung wurde immer wackliger.  Inzwischen wurden die zusätzlichen Sparten wieder abgestoßen, die Marseille-Kliniken besinnen sich auf ihre Kernkompetenz. Mehr als 4.500 Mitarbeiter betreiben etwa 60 Pflegeheime. Marseille betrachtet sich als einen der größten privaten Anbieter hierzulande. Marktführer ist der Pflegeheimbetreiber Kursana, der zur Gruppe des Putzkönigs Dussmann gehört. Etwa 95% der Einrichtungen befinden sich allerdings in der Hand von Wohlfahrtsverbänden bzw. öffentlichen Trägern. Im Dezember vergangenen Jahres meldete Carsten Maschmeyer eine Beteiligung an Marseille von mehr als 5%. Der AWD-Gründer setzt gerne auf Zukunftstrends. Pflege ist wegen der zunehmenden Vergreisung der Bevölkerung im Prinzip ein Wachstumsmarkt. Doch die gesamte Branche ist abhängig von schwer zu kalkulierenden Entscheidungen der Politik. Zudem sieht Unternehmenslenker Thanheiser die begrenzte Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften als limitierenden Faktor. Trotz und alledem legte der Pflegespezialist im letzten Quartal sehr respektable Zahlen vor. Der operative Gewinn sprang um 43% auf 4,3 Millionen Euro, während der Umsatz um 4% auf 50 Millionen zulegte. Für das gesamte Geschäftsjahr 2012/13, das am 30.6. begonnen hat, erwarten die Analysten von Close Brothers Seydler zwar nur einen geringfügigen Umsatzanstieg auf gut 200 Millionen. Der Nettogewinn soll jedoch um knapp 50% auf 9,7 Millionen Euro steigen. Im Verhältnis dazu erscheint der aktuelle Börsenwert, 57 Millionen, sehr überschaubar. Das KGV knapp 6. CEO Thanheiser ließ aber durchblicken, daß die Hausaufgaben noch nicht komplett erledigt seien. Unter den Einrichtigungen müsse man sich noch einige Problemfälle anschauen. Wir schließen daher nicht aus, daß Marseille noch die eine oder andere Altlast zu bewältigen hat. Eine durch entsprechende Meldungen ausge-löste Kursschwäche würden wir aber zum Positionsaufbau nutzen. Etwa 60% der Aktien liegen beim Unternehmensgründer Ulrich Marseille.





    Egbert Prior
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    Verfasst von Egbert Prior
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