Pimco-Gründer Bill Gross
Mitten im Währungskrieg - Eurokrise noch nicht vorbei
US-Anleiheninvestor Bill Gross stellt den Verbleib Griechenlands in der Eurozone infrage. "Es ist meiner Meinung nach noch immer nicht sicher, ob Griechenland
dauerhaft in der Eurozone bleiben wird", sagte der Gründer des Vermögensverwalters Pimco jüngst im Gespräch mit der "Welt am Sonntag". Es gebe Reformen, doch viel habe sich in den vergangenen zwölf
Monaten in dem Land nicht verändert. Gross warnte davor, aus der Beruhigung der Kapitalmärkte die falschen Schlüsse zu ziehen. "Die Eurokrise ist noch nicht vorbei", sagte er. Die Europäische
Zentralbank halte mit ihren Eingriffen der Politik den Rücken frei, um die notwendigen wirtschaftlichen Reformen umzusetzen. "Aber diese Zeit muss jetzt auch genutzt werden", so Gross weiter in der
„Welt am Sonntag“.
Investmentexperte Gross hält als Folge der Politik des billigen Geldes der Notenbanken eine Inflation für unvermeidlich. "Der allzu freizügige Umgang der Notenbanken mit ihrem Scheckbuch wird
unweigerlich zu Preissteigerungen und einer Abwertung der Währungen führen", sagte der 68-Jährige der "Welt am Sonntag". Der Abwertungswettlauf der Länder habe bereits
begonnen, nicht nur Japan sei dabei, die eigene Währung gezielt zu schwächen. "Wir befinden uns in einem Währungskrieg", so Gross. Ihn erinnere die Situation an die 30er-Jahre des vergangenen
Jahrhunderts. "Am Ende kamen damals jene Länder als erste aus der Rezession, die zuvor als erste und am stärksten ihre Währung abgewertet hatten", sagte er auf die Frage, wer gewinnen werde.
Lesen Sie auch
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors
4 im Artikel enthaltene WerteIm Artikel enthaltene Werte