Börse Stuttgart-News

bonds weekly - Seite 2

Allen voran Italien dürfte ein vitales Interesse an einer Fortführung der expansiven EZB-Geldpolitik haben. Die Italiener mussten in dieser Woche bei einer Anleihe-Auktion wieder deutlich höhere Renditen bieten, um das angepeilte Maximal-Volumen von 3,5 Milliarden Euro zu erreichen. Die durchschnittliche Rendite lag mit 2,403 Prozent mehr als doppelt so hoch, als bei der vorhergehenden Vergleichs-Auktion. Noch im Mai musste Italien eine Rendite von durchschnittlich 1,113 Prozent bieten, um das angepeilte Volumen zu platzieren.

Bund-Future: Gelingt die Trendwende?

Der Bund-Future konnte zumindest einen Teil seiner Vorwochen-Verluste wieder wettmachen. Insbesondere zur Wochenmitte fand das deutsche Anleihenbarometer zurück in die Erfolgsspur und konnte binnen eines Handelstages um fast ein Prozent zulegen.

Anlegertrends

ANLEGER SETZEN AUF ALTBEKANNTES

Zu den umsatzstärksten Anleihen gehörten in dieser Woche mal wieder alte Bekannte: So erfreuen sich gleich zwei Anleihen von Thyssen-Krupp mit einer Laufzeit bis 2018 (A1R08U) beziehungsweise bis 2017 (A1MA9H) großer Beliebtheit. Eine Anleihe von Stada Arzneimittel gehört bereits seit ihrer Einführung in Stuttgart vor einigen Wochen zu den umsatzstärksten Papieren in Stuttgart. Die Anleihe wird fällig im Juni 2018 und hat einen festen Kupon von 2,25 Prozent (A1TNEC).

Ab heute ist in Stuttgart ein sogenannter Deutschland-Bond handelbar (A1X230). Eine Anleihe, die insbesondere der deutschen Bundesländern zu Gute kommen dürfte, wie auch die Ratingagentur Moody’s konstatiert. Insgesamt rechnet Moody’s damit, dass die Bundesländer jährlich rund 0,1 Prozent an Zinsen sparen könnten. Bei einem Refinanzierungsbedarf von insgesamt 90 Milliarden Euro, können bereits kleinste Veränderungen im Zinssatz von Bedeutung sein. Neben geringeren Refinanzierungskosten, erhofft man sich in den Ländern, neue Anlegergruppen erschließen zu können. Durch die Beteiligung des Bundes sollen insbesondere ausländische Investoren angelockt werden. Das höhere Emissionsvolumen der Anleihen soll zusätzlich die Attraktivität für institutionelle Investoren steigern. Der erste gemeinsame Bond mit sieben Jahren Laufzeit feierte gestern Premiere am Primärmarkt. Insgesamt wurden bereits drei Milliarden Euro zu einem durchschnittlichen Zinssatz von 1,663 Prozent erlöst.