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     2391  0 Kommentare E.ON nah am Abgrund

    Bei dem Fernsehduell von Merkel und Steinbrück dürften auch die Topmanager der deutschen Energieversorger die Ohren gespitzt haben. Für E.ON ist es von entscheidender Bedeutung, welche Initiative die kommende Bundesregierung nach der Wahl für die überfällige Neuregulierung des deutschen Strommarktes ergreift. Vor allem die Aussagen von Merkel lassen nichts Gutes ahnen.

    Einig sind sich Kanzlerin und Herausforderer darin, dass der Strompreisanstieg (für den Verbraucher) in Deutschland begrenzt werden muss. Steinbrück will direkt die Stromsteuer senken, Merkel hingegen setzt auf eine schnelle Revision des Erneuerbare-Energien-Gesetzes - mit voraussichtlich deutlichen Einschnitten bei der Förderung.

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    Das würde den Vormarsch in diesem Bereich abbremsen, wirklich gestoppt werden soll er aber nicht, denn dann müsste Merkel das Scheitern ihrer Energiewende eingestehen. Ohnehin wäre das mit den Grünen nicht zu machen, die zumindest im Bundesrat ein Wörtchen mitreden.

    Für E.ON kommt das eh zu spät, denn schon die bestehenden Kapazitäten im Bereich Erneuerbare Energien drängen den Konzern in die Defensive, da sie für einen stark gesunkenen Großhandelspreis für Strom gesorgt haben. Steinbrück hat hier explizit Hilfe angekündigt, mit der Aussage, dass zur Versorgungssicherheit auch ein rentabler Betrieb von Gas- und Kohlekraftwerken möglich sein müsse.

    Doch das kostet Geld, und vermutlich hat sich Merkel deswegen in diesem Punkt ausgeschwiegen. Ansonsten droht ihr nämlich ein vernichtendes Medien-Echo: Die Verbraucher und Steuerzahlen müssten einerseits dafür zahlen, dass die Kapazitäten bei Erneuerbaren Energien ausgebaut werden, aber andererseits auch dafür, dass die fossilen Kraftwerke weiter genutzt werden können. Eine absurde Situation, die daraus resultiert, dass die Energiewende nicht an die realen Anforderungen eines Stromnetzbetriebs angepasst wurde - die entsprechenden Kommentare in den Medien kann man sich leicht ausmalen.

    Summa summarum ist von Merkel, der Favoritin bei der Wahl, also eher keine große Hilfe nach der Abstimmung zu erwarten. Analysten bleiben daher auch skeptisch hinsichtlich der Gewinnaussichten von E.ON. Zuletzt äußerten sich Credit Suisse und Morgan Stanley pessimistisch über die Gewinnsteigerungsmöglichkeiten der Düsseldorfer in naher Zukunft.

    Während die Schweizer daraus aber ein Kursziel von 10 Euro ableiten, sehen die Amerikaner die Probleme schon eingepreist und halten zumindest 14,80 Euro für angemessen.

    Die Aktie bewegt sich derweil nur knapp über ihrem Jahrestief und kämpft um einen neuen Boden bei 11,80 Euro. Ohne Hilfe von der Politik nach der Bundestagswahl wird dieses Vorhaben wohl nicht gelingen.



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    Holger Steffen
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    Aktien-global hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die wichtigsten Themen des globalen Aktienmarktes aus der Sicht eines deutschen Anlegers zu berichten. Das Spektrum reicht von DAX, Dow Jones und Gold über ausgewählte Blue Chips und Emerging Markets bis zu spannenden Nebenwerten. Mehr bei www.aktien-global.de.
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    Verfasst von Holger Steffen
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