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    Twitter-IPO  5467  0 Kommentare “Twitter ist weniger gehypt als Facebook” – Manuel Koch im Expertengespräch - Seite 4

    Feingold Research: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Anfang des Jahres 2014 stehen bereits wieder Budgetverhandlungen an. Wie stehen die Chancen, dass die politischen Parteien in den USA sich schneller auf einen vernünftigen haushaltspolitischen Kurs einigen?

    Manuel Koch: Der Übergangshaushalt gilt bis zum 15. Januar und das Schuldenlimit wurde bis zum 7. Februar 2014 angehoben. Es gibt schon jetzt eine Kommission aus Mitgliedern von Demokraten und Republikanern. Diese soll noch vor Weihnachten Vorschläge präsentieren, damit es nicht wieder zu einer Lösung in letzter Sekunde kommt. Aber es ist nicht davon auszugehen, dass diese Lösungen so einfach gefunden werden. Da gibt es viele problematische Themen. Also werden Unsicherheit und Volatilität Anfang nächsten Jahres zurückkehren.

    Feingold Research: Wie nehmen Sie als Deutscher in den USA den Abhörskandal des Geheimdienstes NSA wahr? Das Handy der Kanzlerin Merkel wurde mehr als zehn Jahre lang abgehört, auch bevor sie im Jahre 2005 Kanzlerin geworden ist.

    Manuel Koch: Man muss immer bedenken, dass die Menschen in den USA anders denken: Amerikaner sind sehr patriotisch. Seit dem 11. September hat sich viel verändert – in unser aller Leben. Damit werden viele Dinge gerechtfertigt. Für den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ist das höchste Ziel, einen erneuten Anschlag wie auf das World Trade Center 2001 zu verhindern und die Menschen zu schützen. Erst danach kommen dann Bedenken, die vielleicht gegen solche Methoden sprechen. Mich persönlich überrascht es gar nicht. Technisch ist es doch klar, dass jeder von uns jederzeit abgehört werden kann. Der Merkel-Fall hat nun aber selbst in den USA viele wachgerüttelt und das ist eine gute Entwicklung.

    Feingold Research: Was handeln derzeit die US-Anleger am meisten? Schaffen es Google und Apple als Standardinvestments in die Fonds und Portfolios der US-Anleger?

    Manuel Koch: Gerade Google und Apple sind ganz vorne. Sie laufen den Traditionsunternehmen wie Coca-Cola oder General Electric den Rang ab. Google als Technologieunternehmen gehört definitiv zu den wichtigsten und einflussreichsten Unternehmen der Welt. Apple muss weiterhin Kreativität beweisen. Mit neuen Produkten kann es 2014 ganz schnell wieder das wertvollste Unternehmen der Welt sein. Hedgefondsmanager wie Thomas Rudy von Capital R Investments erwarten, dass auch der Aktienkurz von Apple sprunghaft ansteigen könnte, sollten neue Produkte wie eine Uhr oder ein Fernseher auf den Markt kommen. Damit rechne ich aber nicht vor dem Frühjahr 2014.

    Feingold Research: Meist hat sich auch der Technologiesektor in einer Haussephase besonders gut entwickelt. Aktuell ist der Nasdaq der einzige große US-Index, der noch kein neues Rekordhoch erklommen hat. Haben wir bald auch hier neue Rekordstände zu vermelden.

    Manuel Koch: Von der 5.000-Punkte-Marke sind wir auch deutlich entfernt. Das ist auch gut so, damit wir nicht morgen wieder eine Spekulationsblase sehen. Ich denke der Nasdaq Composite wird im Sog um den Twitter-Börsengang auch noch einmal ein wenig dazu gewinnen. Danach erwarte ich aber eher eine Markt-Korrektur. Also dann eher Gewinne mitnehmen und Aktien selektiv auswählen. Rekordstände werden wir nicht sehen.

    Feingold Research: Besonders gut haben sich auch die Small-Caps in den USA entwickelt. Glauben Sie, dass dieser Trend sich fortsetzen wird? Small ist beautiful?

    Manuel Koch: Ich denke die Möglichkeiten sind genauso wie beim allgemeinen Markt. Alles ist weiterhin noch sehr konjunkturabhängig. Im Bereich der Penny-Stocks ist das Risiko hoch. Der Markt bietet genug, um sich an den großen Unternehmen zu orientieren. Das ist sicherer und man kann genauso Geld verdienen. Aber wer zocken möchte, kann sicher bei den Small-Caps etwas finden.

    Manuel Koch, vielen Dank für das Gespräch.

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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Twitter-IPO “Twitter ist weniger gehypt als Facebook” – Manuel Koch im Expertengespräch - Seite 4 Feingold Interview: Manuel Koch ist US-Chefkorrespondent des Deutschen Anleger Fernsehens und berichtet täglich live von der New York Stock Exchange. Daneben ist der gebürtige Berliner in der N24-Sendung “Börse am Abend” zu sehen und …

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