adidas nimmt neuen Anlauf - Seite 3
Neben aufstrebenden Märkten sind Innovationen ein weiterer wichtiger Wachstumstreiber für adidas, wie Kepler-Cheuvreux-Analyst Jürgen Kolb schreibt. Die großen Sportkonzerne Nike, Puma und adidas produzieren mittlerweile alle mit den gleichen Materialien in denselben Fabriken. Innovationen sind deshalb ein essenzielles Unterscheidungsmerkmal. Wie stark dieses sein kann, zeigte in diesem Jahr der größte adidas-Konkurrent Nike. Während Puma und adidas ins Trudeln gerieten, legte der Konzern zu.
Das Handelsblatt analysiert, dass Nikes Barefoot-Technologie, die Läufern das Gefühl geben soll, barfuß unterwegs zu sein, ein Grund für den Erfolg in diesem Jahr gewesen sein könnte.
Mit Innovationen punkten
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adidas könnte in Zukunft ebenfalls mit seinen Innovationen punkten. Während andere Sportartikelhersteller eher den Spaßfaktor in den Vordergrund stellen, will das fränkische Unternehmen Produkte
herstellen, die Sportler dabei unterstützten sollen, ihre Leistungen zu verbessern.
Ein Beispiel hierfür ist die Smartwatch „SMART RUN“, die das Unternehmen seit November 2013 für rund 400 US-Dollar in den USA auf den Markt gebracht hat. Laut der Internetseite smartwatchtrends.de
gibt es bis dato keine andere Uhr, die mit einer Coaching-Funktion ausgestattet ist. So teilt die Uhr beispielsweise mit, ob der Nutzer aktuell zu schnell oder zu langsam läuft. Darüber hinaus
zeigt sie mithilfe von Animationsfilmen rund 400 Kraft- und Dehnübungen. Die Technik ist so ausgereift, dass Interessierte für die Nutzung kein zusätzliches Smartphone benötigen. Auch der
Smartball, den adidas voraussichtlich ab 2014 im Sortiment haben wird, ist darauf ausgelegt, dass Sportler ihre Fertigkeiten verbessern können. Das Prinzip: Spezielle Sensoren verfolgen, wie sich
der Ball bewegt – der Nutzer kann den Ball mit seinem Smartphone verbinden, um eine detaillierte Analyse zu erhalten.
Neben der Smarttechnologie ist leichtere Sportbekleidung ein weiteres wichtiges Innovationsfeld für adidas. Zusammen mit dem französischen Fußballstar Zinedine Zidane entwickelte das Unternehmen
ultraleichte Kleidung, die es 2013 erstmals im adidas lab in London vorstellte. Ein Fußballschuh beispielsweise wiegt lediglich 99 Gramm, das gesamte Outfit 630 Gramm. Das ist immerhin rund ein
Kilogramm weniger als die Ausstattung, die Fritz Walter bei der WM 1954 trug. Die Zahl 630 ist für Profifußballer übrigens etwas Besonderes. Denn: Sie entspricht statistisch der Anzahl der Minuten,
die ein Fußballspieler mindestens auf dem Platz verbringen muss, bis er den Weltmeisterpokal in den Händen halten darf.