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    Der 28 .Mai wird historischh  1510  0 Kommentare DAX auf Allzeit-Hoch trotz anhaltender Ostukraine-Krise

    Während der DAX von einem Allzeit-Hoch zum nächsten eilt und die 10.000er Marke wohl bald geknackt wird, gibt es in der Ost-Ukraine weitere Tote bei einem Miltärgefecht in Doneszk. Wie geht es jetzt weiter?

    Der DAX erreichte am 27. Mai mit  9953 Indexpunkten (+0,53%) ein neues Allzeit-Hoch und ist jetzt nur 47 Punkte von der“ magischen“ und allseits erhofften 10.000-er-Marke entfernt. Angefeuert wurde der DAX durch die Erwartungen weiter sinkender Zinsen der EZB. Auch die Berichtssaison verlief bisher positiv und der IFO-Geschäftsklima-Index unterstützte auch die positive Entwicklung. Der Haussetrend beim DAX ist auch charttechnisch mit den neuen Höchstkursen voll intakt.

    Dennoch rechne ich nach dem Erreichen der 10.000-er Marke mit Korrekturen im Jun/Juli. Zum einem nimmt die Gewinndynamik sowohl in den USA als auch in Deutschland ab und nach der nächsten EZB-Zinssenkung hat die EZB kaum mehr Handlungsspielraun außer mit „außergewöhnlichen Maßnahmen“; also QE.  Bei der Europawahl gab es zwar wie erwartet einen Rechtsrutsch, der aber nicht so stark ausfiel wie anfangs vermutet wurde, was die Börse wiederum beruhigte.

    Besorgniserregend ist allerdings die politische Entwicklung in Frankreich, da die  rechtsextreme Front National unter der Führung von Marine Le Pen 25% der Stimmen bei der Europawahl bekam und damit mehr als die konservative Oppositionspartei UMP mit 20,8%. Oder gar die Sozialitische Partei unter Hollande mit 15%, was ein Erdrutsch war. Le Pen fordert schon den Rücktritt von Hollande. Im Jahr 2017 will sie Präsidentin von Frankreich werden; aber auch Sarkozy startet dann zu einem Come back. Hollande seinerseits kündigte Reformen an, will aber in Europa jetzt mehr auf Wachstum und Investitionen setzen. Ist damit der Sparkurs in Frankreich  ad acta gelegt?

    Dies heißt in Frankreich aber auch mehr Schulden machen. Frankreich ist nach Deutschland die wichtigste Säule im Europa-Gebäude und die beginnt nun zu wanken, was nicht gut für Europa ist. England wird sich wohl von Europa verabschieden. In Osteuropa war die Wahlbeteiligung denkbar gering. In der Slowakei betrug sie sogar unter 20%. Die osteuropäischen Länder bekommen zwar viele EU-Subventionen, von der europäischen Idee sind aber nur wenige in Osteuropa begeistert. Länder wie Ungern und Tschechien stellen sich auch oft gegen die EU und den Euro. Von einer schlagkräftigen, einheitlichen EU ist die EU weiterhin weit entfernet. Im Gegenteil: Man muss eher mit einer zunehmenden Zersplitterung und einem Auseinanderdriften rechnen, insbesondre dann wenn die wirtschaftlichen Probleme sich wieder verschärfen. Noch glauben die Anleger aber zunächst an ein Comeback Europas. Das Arbeitslosenproblem ist in den südeuropäischen Ländern nach wie vor sehr groß und dies ist auch das Unzufriedenheitspotential, wovon rechte und nationalistische  Parteien jetzt mehr denn je profitieren. Auch das ist für die Zukunft Europas gefährlich. Ich erwarte im Sommer viele Protestaktionen auf der Straße in südeuropäischen Ländern wegen des Sparprogramms und der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Auch in Brasilien erwarte ich Demonstrationen und man kann nur hoffen, dass sie nicht gewalttätig sein werden.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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