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    EZB-Anleihekäufe  2413  0 Kommentare EZB als Feuerlöscher - Staatsverschuldung bis Finanzmärkte unruhig werden...

    Am Donnerstag kommt der EZB-Rat zu einem neuerlichen Treffen zusammen. Was passiert dann? Beschließt die Zentralbank ganz nach dem Wunsch der US-Amerikaner Anleihekäufe? Bei der Antwort auf die Frage werden wir uns gedulden müssen. Spannender jedoch ist die Frage, was solche Anleihekäufe bringen sollen. 
     
    Henrik Müller, Professor für wirtschaftspolitischen Journalismus an der Technischen Universität Dortmund hat dazu eine klare Meinung: „eigentlich nichts“. Sein Argument: Die langfristigen Zinsen sind bereits so tief, dass ein Anleihekaufprogramm kaum dazu beitragen kann, Investitionen anzuheizen. Das unterscheide die Situation, in der sich die EZB sieht von der ihrer US-amerikanischen und britischen Amtskollegen, denn: „Als Amerikaner und Briten mit ihren Quantative-Easing-Programmen begannen, ging es vor allem darum, die langfristigen Zinsen zu senken“, schreibt Müller in einer Kolumne für das „manager magazin“. 
     
    Doch ein Anleihekaufprogramm der EZB könnte eine andere Intention haben, meint Müller: Die Auflockerung und am Ende womöglich Beerdigung des „gerade erst verschärften Regelwerks für die Finanzpolitik“. Das könnte so aussehen, „dass die ohnehin hoch verschuldeten Euro-Staaten verstärkt auf Pump Geld ausgeben sollen.“ Solange, bis die Finanzmärkte unruhig werden und die Bonität der Staaten in Frage stellen. Dann jedoch, so Müller, „stünde die EZB bereit, Anleihen aufzukaufen, um die Zinsen unten zu halten.“
     
    Müller gibt freilich zu, dass das lediglich seine ganz eigene Interpretation dessen ist, was EZB-Präsident Mario Draghi an hieroglyphischen Andeutungen publik gemacht hat. Doch der Wissenschaftler betont, „nur so würde ein QE-Programm unter den gegenwärtigen Bedingungen der Euro-Zone überhaupt etwas bewirken“. 
     
    Kompromiss im Streit um die Sparpolitik und ein US-Vermögensverwalter steht der EZB zur Seite
     
    Derweil berichtete wallstreet:online bereits in der letzten Woche, im Streit um die Sparpolitik in Europa könnte ein Kompromiss gefunden sein. Nach Informationen der Wochenzeitung „Die Zeit“ soll die für die Überwachung der Fiskalregeln zuständige Europäische Kommission diese Regeln flexibel auslegen, ohne gegen die Vorgaben selbst zu verstoßen. Ein solches Vorgehen würden die Bundesregierung und die Europäische Zentralbank (EZB) akzeptieren.
     
    Vorbereitungen für ein Anleihekaufprogramm, wie es der Professor Müller beschreibt? Noch etwas spricht dafür, dass die EZB schon bald wieder aktiv wird. Ebenfalls vor dem Wochenende berichtete wallstreet:online, dass die Zentralbank den Markt für Asset Backet Securities (ABS) wieder beleben möchte – und sich dafür den US-Vermögensverwalter Blackrock ins Boot geholt hat. Mit dem gezielten Kauf von ABS-Papieren will die EZB die europäischen Geschäftsbanken entlasten und ihnen mehr Spielraum für neue Kredite geben, schreibt die Nachrichtenagentur dpa-AFX.
     




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