Aktienanalyse
E.ON – Wie dramatisch ist der Milliardenverlust wirklich? - Seite 2
Wenn eine Aktie schlechte Nachrichten derart gut wegsteckt, dann könnte dies für eine Stärke und damit bald für einen Ausbruch nach oben sprechen. Entsprechend halten wir an der Aktie fast und hoffen auf weitere Gewinne. Wenn Ihnen das zu heiß ist, dann folgen Sie doch unserem Rat vom vergangenen Freitag und nehmen Sie die Gewinne einfach mit – das ursprünglich geplante Kursziel ist ja bereits erreicht.“
Seitwärtsrange perfekt ausgenutzt – Über 10% Gewinn erzielt
So konnten unsere Leser des „Geldanlage Premium Depot“ also in Seelenruhe die aufgelaufenen Gewinne in Höhe von mehr als 10% realisieren, weil wir die Aktie bereits am 9. Februar 2015 zum Kurs von 12,80 Euro am unteren Ende der Seitwärtsrange gekauft hatten und die Medien zwar dramaturgisch perfekt berichteten, sich die Anleger aber nicht aus der Ruhe bringen ließen und den Aktienkurs am oberen Ende der Range bei mehr als 14 Euro stabil hielten.
Bilanzbereinigung führte zu hohen Milliarden-Abschreibungen
Als E.ON dann seine Bilanz am 11. März vorlegte bestätigten sich die Berichte der Medien und Erwartungen der Analysten. Unter dem Strich wurde einen Verlust von 3,2 Milliarden Euro gemeldet. Es war der höchste Fehlbetrag seit der Gründung von E.ON im Jahr 2000 und erst das zweite Mal in der Firmengeschichte, dass E.ON auf Jahressicht einen Verlust ausweisen musste. Das erste Mal geschah dies 2011, kurz nach der Fukushima-Katastrophe in Japan. Seinerzeit verzeichnete E.ON ein Minus von gut 2,2 Milliarden Euro.
Hauptgrund für das aktuelle Zahlenwerk war eine harte Bestandsaufnahme über den tatsächlichen Wert vieler Geschäfte als ein erster Schritt des angekündigten Konzernumbaus. Dies führte zu Abschreibungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro, auf die der Konzern aber schon vor Monaten eingestimmt hatte.
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Operativ wurden Gewinne in Milliardenhöhe erzielt
Operativ machte der Konzern hingegen weiterhin hohe Gewinne. Das bereinigte EBITDA sackte zwar um 9% ab, kam aber noch auf 8,3 Milliarden Euro. Und das um Sondereffekte wie Abschreibungen bereinigte nachhaltige Nettoergebnis ging sogar um ein Viertel noch deutlicher zurück, lag aber mit 1,62 Milliarden Euro ebenfalls im positiven Terrain. Zudem lagen diese Zahlen im Rahmen der Erwartungen. Entsprechend reagierte der Aktienkurs auch an diesem Tag nur wenig.
Fazit
Sollten Sie die Aktie aktuell noch im Depot haben und damit Aktionär des Energieriesen sein, dann freuen wir uns Ihnen mitteilen zu können, dass laut Unternehmensangaben die Aktionäre für das Jahr 2015 eine Dividende von 50 Cent je Aktie bekommen werden. Das sind zwar 10 Cent weniger als im vergangenen Jahr, dennoch errechnet sich daraus eine ganz ansehnliche Dividendenrendite von 3,7%.
Und charttechnisch sieht es so aus, als könne sich die Aktie bald aus der Seitwärtsrange befreien und nach oben ausbrechen. Dies gilt aber nur, wenn der DAX nicht in Kürze einbricht.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 18.03.2015)
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