Egbert Prior: Wachstumspotential durch Innovationen
Elektronik im Auto ist auf dem Vormarsch. 90% der Innovationen im Automobilbau kommen dadurch zustande. Stichworte sind: Verbrauchsreduzierung, Vernetzung mit dem Internet, Assistenzsysteme oder sogar selbststeuernde Fahrzeuge. Beste Wachstumsperspektiven für den Leiterplattenhersteller Schweizer Electronic, der etwa drei Viertel seines Umsatzes mit Autozulieferern wie Conti, Bosch oder Hella erzielt. „Wir sind eine tolle, innovative Firma mit Potentialen, die noch nicht ausgeschöpft sind“, schwärmt Finanzvorstand Marc Bunz im Gespräch mit der Prior Börse. Sitz des Unternehmens und Produktion befinden sich in Schramberg, mitten im Schwarzwald. An diesem Hochlohnstandort setzt Schweizer Electronic auf Hightech. Etwa hundert Ingenieure tüfteln an neuen Produkten, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung belaufen sich auf fünf bis acht Prozent vom Jahresumsatz. Im November beteiligte sich Infineon mit 9,4%. Ein Ritterschlag. Damit erkennt der DAX-Konzern die technologische Spitzenstellung von Schweizer Electronic an. Beispielsweise für Anwendungen in der Autoindustrie haben sich die Partner das sogenannte Chip-Inbedding auf die Fahnen geschrieben, das Halbleiter ins Innere von Leiterplatten „einbettet“. Das soll Platz sparen und die Leistung steigern. 2014 erzielten die Schwarzwälder mit 110 Millionen Euro den höchsten Umsatz der 165-jährigen Firmengeschichte. Der operative Gewinn 10 Millionen. EBIT-Marge 9%. Im laufenden Turnus dürften die Erlöse weiter steigen auf ungefähr 120 Millionen. Das Ergebnis schätzen wir auf etwa 1,70 Euro je Aktie. Aktueller Kurs 24 Euro. Der KGV etwa 14. Die Marktkapitalisierung überschaubare 90 Millionen. Fazit: Hightech-Halbleiterplatten sind ein Wachstumsmarkt mit schönen Margen, die Aktie ist noch nicht ausgereizt.