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    Investment-Glaubenssätze  1543  0 Kommentare Wie oft und wie radikal überdenken Sie Ihre Investment-Glaubenssätze? - Seite 2

    „Wir kaufen nur Immobilien in demografischen Gewinnerregionen.“ Begründung: Eine positive Demografie ist die Basis für die künftige Nachfrage. Das ist eine Binsenweisheit. Alle sehen das so. Und wenn alle es so sehen, spiegelt sich das natürlich in sehr hohen Preisen wider.

    „Wir kaufen nur Core-Immobilien in guten Lagen.“ Das war lange das Postulat der offenen Immobilienfonds. Sie kauften gerne neu errichtete Core-Büroobjekte in guten Lagen. Die Ergebnisse sind bekannt. Die Core-Objekte von heute sind die Value-add-Objekte von morgen und übermorgen. Ist es nicht klüger, Value-add-Immobilien zu kaufen und diese zu Core-Immobilien zu machen, statt zuzuschauen, wie aus Ihrer schönen Core-Immobilie zuerst eine Value-Add-Immobilie und irgendwann ein opportunistisches Investment wird? Ich habe noch nie eine Core-Immobilie gekauft. Ich verkaufe derzeit gerade Immobilien in Berlin zum 37fachen, die ich 1999 einem fast insolventen Bauträger abgekauft habe. Damals wollte sie niemand kaufen. Einfache Wohnungen, die 1959 errichtet wurden. Nichts Besonderes. Aber ich habe mein eingesetztes Eigenkapital verachtzehnfacht. Ich denke, das haben die klugen Core-Investoren nicht sehr oft erreicht. Und die beste Immobilie, die ich je erworben habe, war die in der schlechtesten Lage – die Rendite war unendlich (genaueres auf S. 151 ff. meines Buches „Reich werden und bleiben“).

    „Immobilien sind derzeit so billig wie nie, weil der Spread zum risikofreien Zins größer ist als jemals zuvor.“ Jawohl, der Spread zwischen der Immobilienrendite und der „Rendite“ für 10jährige Bundesanleihen ist verlockend hoch. Aber bringt es noch etwas, auf die Uhr zu schauen, wenn die Uhr kaputt ist? Ist der alte und bewährte Maßstab überhaupt noch richtig?

    „Wir verkaufen derzeit nicht, weil wir nicht wissen, was wir mit dem Geld dann machen sollen.“ Müssen Sie das jetzt überhaupt wissen? Ich habe neulich an dieser Stelle ausführlich darüber geschrieben, dass schon die Prämisse falsch ist, Sie müssten jetzt schon wissen, was Sie mit dem Geld dann tun.

    „An Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben.“ Dieser Glaubenssatz – so etwa das Gegenteil des vorherigen – ist besonders dumm. Vielleicht ist noch niemand an Gewinnmitnahmen gestorben, aber vielleicht hat er Geld verloren, weil er viel zu früh verkaufte oder weil seine Ersatzinvestitionen sehr viel schlechter waren. Untersuchungen belegen, dass sich die Aktien, die private Anleger verkauften, nach dem Verkauf meist besser entwickelten als jene, die sie dann neu mit den Erträgen aus dem Verkauf erworben hatten.


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Investment-Glaubenssätze Wie oft und wie radikal überdenken Sie Ihre Investment-Glaubenssätze? - Seite 2 Wissen Sie, warum die meisten Menschen mit ihren Investitionen nicht so erfolgreich sind? Weil sie 99 Prozent der Zeit, die sie mit Investmentthemen verbringen, über konkrete Investitionen bzw. deren Abwicklung nachdenken statt über ihre Investment-Glaubenssätze. Dabei bestimmten Ihre Investment-Glaubenssätze ganz maßgeblich Erfolg oder Misserfolg Ihrer Investments.

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