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    Investment-Glaubenssätze  1543  0 Kommentare Wie oft und wie radikal überdenken Sie Ihre Investment-Glaubenssätze? - Seite 3

    „Ich würde nie eine Anleihe mit Negativzins kaufen.“ Das erklärte mir ein Freund neulich. Warum? Darauf hatte er keine Antwort, außer jener, dass ihm das „gegen den Strich“ ginge. Nun, ich mache derzeit genau das. Ich verkaufe Immobilien in Berlin und lege das Geld nicht auf die Bank (das wäre mir doch nicht sicher genug), sondern kaufe davon kurzlaufende Bundesanleihen. Und tue dann erst einmal nichts. Die Differenz zwischen etwa einem Prozent Minus, das ich auf diese Weise mache und 0,5 Prozent Zinsen, die mir die Bank vielleicht geben würde, nehme ich gerne in Kauf. Ich leihe keiner Bank große Summen für fast null Zinsen.

    „Wir kaufen erst ab einem Volumen von xxx Millionen Euro, weil sich sonst der Due Diligence-Aufwand nicht lohnt.“ Das erklärte mir neulich einer der größten institutionellen Investoren am deutschen Markt. Ja, natürlich ist auch an diesem Argument etwas dran. Aber können Sie heute in einem so teuren Markt so wählerisch sein, die letzten vielleicht noch verbliebenen Gelegenheiten gar nicht in Erwägung zu ziehen, weil Sie irgendwann mal ein gewisses Mindestvolumen festgelegt haben? Können Sie sich diesen Luxus wirklich erlauben?

    „Hohe Volatilität bedeutet hohes Risiko.“ Das ist definitiv einer der am meisten verbreiteten Nonsens-Glaubenssätze, auf dem jedoch die meisten Finanzanalysen und Ratschläge für die Asset-Allocation beruhen. Mehr dazu in meinem Buch: „Reich werden und bleiben“, Kapitel 9. PS.: Übrigens ist das der Grund, warum fast alle deutschen Institutionellen nicht an den Chancen im Segment deutscher Immobilien-Aktien partizipierten. Lieber legten Sie das Geld in Spezialfonds mit Mini-Renditen an, weil diese ja nicht so volatil sind (vielleicht kann man die Volatilität auch nur nicht sehen).

    „Als Investor sollten Sie möglichst breit diversifizieren.“ Warren Buffett hat sich sein Leben lang gegen diesen Investment-Glaubenssatz gewandt und meinte, Diversifikation sei eine „Vorsichtsmaßnahme gegen Ignoranz. Sie ist nicht nötig für die, die wissen, was sie tun.“ Auch dazu mehr in Kapitel 9 meines Buches „Reich werden und bleiben.“

    „Denke nach und werde reich“, heißt der Klassiker von Napoleon Hill. Ein gutes Motto. Denken Sie häufiger, länger und radikaler über all Ihre Glaubenssätze nach. Was soll passieren? Vielleicht kommt heraus, dass viele dieser Glaubenssätze doch richtig waren? Wer weiß? Vielleicht kommt aber auch das Gegenteil heraus.

    Mehr zu Rainer Zitelmanns Investitionsphilosophie finden Sie in seinem Buch: „Reich werden und bleiben“ (http://www.reichwerdenundbleiben.de/).


    Rainer Zitelmann
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    Dr. Dr. Rainer Zitelmann ist Historiker, Politikwissenschaftler und Soziologe - und zugleich ein erfolgreicher Investor. Er hat zahlreiche Bücher auch zu den Themen Wirtschaft und Finanzen* geschrieben und herausgegeben, viele davon sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. * Werbelink
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    Verfasst von Rainer Zitelmann
    Investment-Glaubenssätze Wie oft und wie radikal überdenken Sie Ihre Investment-Glaubenssätze? - Seite 3 Wissen Sie, warum die meisten Menschen mit ihren Investitionen nicht so erfolgreich sind? Weil sie 99 Prozent der Zeit, die sie mit Investmentthemen verbringen, über konkrete Investitionen bzw. deren Abwicklung nachdenken statt über ihre Investment-Glaubenssätze. Dabei bestimmten Ihre Investment-Glaubenssätze ganz maßgeblich Erfolg oder Misserfolg Ihrer Investments.

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