Marktanalyse
Ölpreisverfall strahlt vom Energie- auf den Finanzsektor - Seite 2
Allerdings können diese Erwartungen auch noch übertroffen werden, denn bislang wurden nur wenige Bilanzen veröffentlicht. Und selbst die Analysten von Factset haben ihre negative Prognose schon von -8,6 (grauer Balken in der Grafik oben) auf nur noch -5,8 Prozent (blau gestreifter Balken) zurückgeschraubt.
Zudem liegt das erste Quartal 2016, auf das sich die Bilanzzahlen beziehen, bereits hinter uns. Und das Tief im Ölpreis wurde am 20. Januar markiert. Entsprechend dürfte es in den kommenden Quartalsberichten nicht mehr zu derart starken Gewinnrückgängen, sondern eher wieder zu steigenden Ergebnissen kommen, so wie es die Analysten von Standard & Poor’s erwarten:
Für die Zukunft sieht es daher für die Konjunktur und die Aktienmärkte durchaus rosig aus. Es besteht die Hoffnung, dass die Korrektur der vergangenen Monate endet.
US-Wirtschaftswachstum beschleunigt sich
Diese Hoffnung wird unterstützt vom aktuellen Konjunkturbericht der Federal Reserve. Das sogenannte „Beige Book“ zeichnet ein insgesamt positiveres Bild der Wirtschaft als zuvor. Dazu beigetragen hätten ein besserer Arbeitsmarkt, steigende Löhne und eine leichte Erhöhung der Verbraucherausgaben, heißt es dort. Das Wachstum habe sich im Zeitraum von Ende Februar bis zum 7. April in elf von zwölf Distrikten beschleunigt und es wird eine Fortsetzung dieses Trends erwartet.
Müssen die Märkte eine Zinsanhebung im April einpreisen?
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Das „Beige Book“ dient der Fed zur der Vorbereitung auf die nächste Zinsentscheidung am 26. und 27. April. Wir bekräftigen daher die Aussagen aus der "Geldanlage-Brief"-Ausgabe vom vergangenen Sonntag, wonach die US-Konjunkturdaten eine baldige Zinsanhebung zulassen. Dazu schrieben wir unter anderem, dass sich der US-Notenbanker Eric Rosengren überrascht zeigte, dass die Finanzmärkte bislang lediglich von einer oder zwei Zinsanhebungen im laufenden Jahr ausgehen. Zuvor berichteten wir, dass eine US-Leitzinserhöhung im April am Terminmarkt nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 7 Prozent erwartet wurde.
Sollten sich die Märkte tatsächlich irren und die Fed bereits im April den nächsten Zinsschritt vollziehen, dann müssten die Märkte dies einpreisen – tendenziell über fallende Kurse. In diesem Fall könnten die Aktienindizes in den USA an ihren Allzeithochs abprallen.
(Quelle: Geldanlage-Brief vom 17.04.2016)
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Sven Weisenhaus