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    Profiteur von Google-Aus?  1130  0 Kommentare Die Google-Story bei einer Aktie mit Notiz in Deutschland!

    Fabasoft ist ein europäischer Softwarehersteller und Cloud-Anbieter im Bereich des elektronischen Dokumenten- und Prozessmanagements. Die Produkte der Linzer sorgen für das einheitliche Erfassen, Ordnen, prozessorientierte Bearbeiten, sichere Aufbewahren und kontextsensitive Finden aller digitalen Geschäftsunterlagen. Bekannt ist das Unternehmen in erster Linie durch die Fabasoft eGov-Suite.

    Das ist eine Lösung für die elektronische Aktenführung im öffentlichen Sektor im deutschsprachigen Raum. Im Geschäftsjahr 2015/2016 per Ende März erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 28.4 Mio. Euro. Das EBITDA lag bei 3.9 Mio. Euro und das EBIT bei 2.3 Mio. Euro. Die EBIT-Marge beträgt rund 8 %. Netto klingelten in der Kasse über 1.7 Mio. Euro. Stark war der operative Cashflow, der mit 6 Mio. Euro kräftig sprudelte. Per Ende März hortete die Gesellschaft eine Liquidität von fast 16 Mio. Euro. Jüngst wurde eine Dividende von 15 Cent je Aktie ausgeschüttet. Immerhin eine Dividendenrendite von knapp 3 %.

    Die Profitabilität des Unternehmens müsste besser sein. Für ein Softwareunternehmen ist diese EBIT-Marge zu dünn. Allerdings befindet sich das Unternehmen derzeit in der Transformation. Die Produkte der Gesellschaft werden nicht mehr nur als Lizenz, sondern auch als SaaS-Cloud Modell angeboten. Das sorgt für eine Übergangszeit beim Zahlenwerk. Fabasoft könnte dennoch deutlich profitabler wirtschaften. Der Vorstand, Leopold Bauernfeind und Helmut Fallmann, hat sich für das Wirtschaftsjahr 2015/2016 jeweils eine Vergütung inklusive aller Leistungen von jeweils über 700 000 Euro gegönnt. Macht in der Summe ein Aufwand von insgesamt mehr als 1.4 Mio. Euro für ein zweiköpfiges Management. Das erscheint uns ein Schluck zu viel und sollte nach unten angepasst werden. Zumal die beiden Herren zusammen fast 70 % der gesamten Firma kontrollieren. Es wäre daher sinnvoller, weniger Vorstands-Gage auszuzahlen und dafür ein deutlich höheres EBIT zu zeigen, um damit eine höhere Börsenkapitalisierung zu erhalten. Aber das scheint der Vorstand bisher nicht verstanden zu haben.

    Eigentlich ist Fabasoft sogar ein richtiger Langweiler, den die Börse nicht braucht. Aber: Fabasoft hat vielleicht eine Rakete in der Pipeline, welche den Langweiler und das eher träge Management aufwecken könnte. Mindbreeze! Ein Spezialist für die Dokumentensuche. Das Geschäft brummt, und die Auftragsbücher sind randvoll. Grund ist Google. Seit der US-Gigant die Google Search Appliance eingestellt hat und diese nur noch in der Cloud anbieten will, kann sich das Unternehmen vor Anfragen kaum retten, hören wir aus Branchenkreisen. Viele Firmen aus Europa wollen den Enterprise Search-Lieferanten wechseln, da sie wenig Lust haben. die eigenen Daten Google in der Cloud zur Verfügung zu stellen. Einige europäische Firmen haben durchaus eine gewisse US-Abneigung. Die Österreicher bieten mit der Mindbreeze InSpire Appliance den perfekten Ersatz.

    Zum Kundenkreis gehört zum Beispiel schon die Lufthansa, Deutsche Telekom, sOliver, IKEA, Daimler, DB Schenker und Siemens, die auf die Lösung von Mindbreeze setzen. Für eine recht kleine Klitsche, die im letzten Jahr ca. 3 Mio. Euro insgesamt umgesetzt hat, ist das eine interessante Referenz. Und es dürften noch einige mehr dazu kommen, da das Ablösegeschäft der Google Search Appliance brummt. Für dieses Geschäftsjahr plant Mindbreeze bereits eine Verdopplung des Umsatzes. In dem Geschäft sollten EBIT-Margen von ca. 30 % drin sein. Fabasoft hält an Mindbreeze eine Mehrheitsbeteiligung von 65 %. Geführt wird das Unternehmen von Daniel Fallmann. Dem Bruder von Helmut.

    An der Börse wird Fabasoft derzeit mit 50 Mio. Euro kapitalisiert. Fast ein Drittel der Kapitalisierung ist mit Cash unterlegt. Der Vorstand kauft derzeit eigene Aktien zurück. Seit Jahresanfang wurden knapp 100 000 Aktien über die Börse zurückgekauft. Das Programm soll fortgesetzt werden. Das Kerngeschäft der Linzer ist im aktuellen Börsenwert gut abgebildet und fair bewertet. Hieraus hat das Papier keinerlei Fantasie. Ganz im Gegensatz zu Mindbreeze. Das könnte für Fabasoft ein GameChanger sein. Sollte Mindbreeze auch nur halbwegs erfolgreich sein, dann könnte der Vorstand das eigene Geschäft auch eindampfen.

    Die Google-Story bei Fabasoft hat noch kaum jemand geblickt. Jüngst haben wir zu dieser Aktie Kaufempfehlungen gelesen, die das Google-Geschäft allerdings mit keinem Federstreif erwähnt haben. Wir empfehlen die Aktie zum Kauf. Aufgrund der Marktenge in der Aktie, sollten Sie Kauforders aber limitieren.

    www.vorstandswoche.de


     



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    Redaktion Vorstandswoche
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    Die Vorstandswoche ist eine Börsenpublikation mit Fokus auf den deutschsprachigen Aktienmarkt. Sie erscheint seit dem Jahr 2015 und berichtet fundiert und exklusiv über börsennotierte Unternehmen.
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