Gold - 50% der Aufwärtsbewegung sind korrigiert
Nach den allgemeinen Aussagen zu den jüngsten Kursbewegungen an den Börsen vom Dienstag und der konkreten Analyse der Aktienindizes vorgestern komme ich heute zum Goldpreis. Wie fast alle anderen Märkte, wurden auch die Preise der Edelmetalle zur US-Wahl kräftig durchgerüttelt. Dabei kam es bei Gold zu einem Anstieg bis auf 1.337,34 USD und einer Rückkehr zur ehemaligen Formation des absteigenden Dreiecks (rote und grüne Linie im Chart), womit die zuvor bearishen Signale zunächst egalisiert wurden. Allerdings wurde dieser Anstieg umgehend wieder abverkauft (roter Pfeil). Dabei rutschte der Goldpreis sogar auf ein neues Korrekturtief. Und damit wurde das Chartbild dann doch wieder kurzfristig klar bearish.
Interessant an dem neuen Tief ist, dass damit exakt 50 Prozent der Aufwärtsbewegung von Dezember 2015 bis Juli 2016 korrigiert wurde (siehe folgender Chart). Und das vorangegangene Tief endete exakt bei 38,20 Prozent – das entspricht jeweils einem Fibonacci-Retracement (blaue Linien), die sehr oft als Korrekturziele angelaufen werden.
Und nach dieser Methode gilt der Aufwärtstrend erst dann als endgültig beendet, wenn auch noch das sogenannte Maximalkorrekturkursziel von 61,80 Prozent bei 1.127,47 USD über- bzw. unterschritten wird. Bis dahin handelt es sich bei den aktuellen Verlusten lediglich um eine normale Korrektur der vorangegangenen Kursgewinne.
Kursverluste sind auch stark fundamental getrieben
Schaut man sich die fundamentalen Rahmendaten an, dann sind die Kursrücksetzer, die wir seit dem Hoch im Juli sehen, aber nicht nur charttechnisch bedingt. Vielmehr sind sie unter anderem auf eine Nachfrageschwäche im dritten Quartal 2016 zurückzuführen. Laut Erhebungen des World Gold Council ist im Spätsommer die Goldnachfrage weltweit um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal von 1.104,8 auf 992,8 um 112,0 Tonnen (t) zurückgegangen.
Investmentnachfrage war der einzige Kurstreiber
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Dass es sich bei der aktuellen Korrektur nicht um einen spekulativ oder charttechnisch getriebenen Preisrückgang handelt, zeigt ein Blick auf die Details (siehe Grafik). So hat die Investmentnachfrage, zu der auch die börsengehandelten Produkte wie ETFs gehören, um 44 Prozent (+209,0 t) zugelegt. Dieser Anstieg konnte aber den Nachfragerückgang bei physischem Gold in den Bereichen Barren und Münzen (-36% bzw. -105,7 t), Schmuck (-21% bzw. -128,5 t) und Technologie (-1% bzw. -0,5 t) sowie der Zurückhaltung der Notenbanken (-51% bzw. -86,3 t) nicht kompensieren.