Gold - 50% der Aufwärtsbewegung sind korrigiert - Seite 2
„Papiergold“ war im 3. Quartal 2016 vielmehr der einzige Lichtblick in der Gold-Nachfrage. Alleine Gold-Fonds (ETF) haben Zuflüsse von 146 Tonnen verzeichnet. Damit haben sie rund 70 Prozent des Anstiegs in der gesamten Investmentnachfrage (+209,0 t) ausgemacht. Als Grund für die hohe Investmentnachfrage nennt der World Gold Council relativ hoch bewertete Aktien und niedrig verzinste Staatsanleihen sowie einer erhöhte Unsicherheit.
Die schwache Nachfrage in den anderen Bereichen führt die Lobby-Organisation auf den zeitweise hohen Goldpreis zurück. Denn insbesondere nachlassende Käufe von Schmuck und Münzen in den zwei wichtigsten Nachfrageländern China und Indien haben das Kaufinteresse an Gold zur Jahresmitte deutlich gedrückt, so der Council.
Bei 1.400 USD gedeckelt, bei 1.000 USD gefragt
Damit zeigt sich aus meiner Sicht, dass Gold über Investmentprodukte zwar weiterhin als Absicherung ins Depot geholt wurde, der Preis aber für die „reale“ Goldnachfrage zu hoch war. Und so dürfte der Goldpreis im Bereich von 1.300 bis 1.400 USD gedeckelt sein, insbesondere, wenn Gold seine Funktion als sicherer Hafen verliert. Denn wenn die Zinsen steigen oder Aktien wieder relativ günstig werden, dürfte sich die Investmentnachfrage nach Gold umkehren.
Wenn das passiert und dadurch der Preis weiter fällt, dürfte die Nachfrage nach Münzen, Barren und Schmuck ab einem bestimmten Preisniveau wieder anziehen. Dies könnte den Preis dann wieder stützen. Die Untergrenze dürfte hier im Bereich von rund 1.000 USD liegen.
Und so könnte der Goldpreis auf absehbare Zeit zwischen 1.000 und 1.400 USD in einer Seitwärtsbewegung bleiben und um die Marke von 1.200 USD herum pendeln (blaue Linie im folgenden Chart). Das erleben wir im Grunde schon seit Frühjahr 2013 (gelbes Rechteck):
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Übrigens: Ende des 3. Quartals 2016 stand der Goldpreis noch bei 1.315 USD. Aktuell notiert er bei 1.226 USD. Daher kann man davon ausgehen, dass sich die Nachfrageschwäche in der ersten Hälfte des 4. Quartals noch einmal beschleunigt hat.
Ob sich dieser Trend jedoch fortsetzt, wird man am Kursverlauf in den kommenden Wochen ablesen können. Und daher sind für kurzfristige Trader die oben genannten Fibonacci-Marken besonders zu beachten. Dreht der Goldpreis am 50-Prozent-Retracement nach oben, könnte wieder das obere Ende der möglichen Seitwärtsrange angesteuert werden. Fällt der Edelmetallpreis allerdings darunter, ist die 61,80-Prozent-Marke das nächste Kursziel.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
(Quelle: www.stockstreet.de)