Marktkommentar von Markus Blaschzok
Keine Angst vor steigenden Zinsen
Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinsanhebung in den USA am 15. März liegt nach den Fed Funds Futures bereits bei 88%. Die US-Notenbank plant die Zinsen von aktuell 0,75% auf 1% anzuheben. Dies wäre der höchste Leitzinssatz seit dem Jahr 2008, nachdem die US-Notenbank diese aufgrund der Immobilien- und Finanzkrise auf 0% gesenkt hatte.
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Die US-Notenbank steht kurz vor einer Erhöhung der Leitzinsen auf 1%.
Mit der „Taylor-Regel“ versuchen keynesianisch geprägte Ökonomen die richtige Höhe der Leitzinsen in der Geldpolitik zu bestimmen. Nach dieser müssten die Leitzinsen bereits 3,8% in den USA
betragen, wovon die US-Notenbank mit 0,75% meilenweit entfernt ist. In den letzten 40 Jahren gab es noch nie eine derartige Diskrepanz in der Geldpolitik der Notenbanken. Auch aus dieser Sichtweise
scheint eine Anhebung der Zinsen in der kommenden Woche angebracht zu sein. Es zeigt auch wie sehr politisch motiviert die Zentralbank zugunsten des Bankensystems und des Staats agiert und wie sie
die Zinsen künstlich niedrig hält. Als die Leitzinsen zuletzt so weit von der Taylor Regel entfernt war, herrschte in der westlichen Welt nach der Auflösung des Goldstandards ein hochinflationäres
Umfeld. Paul Volcker, der damalige Chef der US-Notenbank, musste dann den Marktzinsen folgen und ebenfalls die Leitzinsen der Notenbank anheben. Dass die Aktienmärkte daraufhin um fast 20%
einbrachen, dürfte primär an dem gestiegenen Zinsumfeld gelegen haben. Jedoch dürfte die Leitzinserhöhung der Notenbank dem vorhergegangenen künstlichen Boom in der Wirtschaft den Todesstoß
versetzt und die Rezession ausgelöst haben. Es könnte daher sein, dass es nach weiteren Zinsschritten in den USA zu einem Einbruch am Aktienmarkt kommt, wenn die Notenbanken nicht weiterhin so viel
Geld drucken, wie aktuell.
Eine Korrektur des starken Anstiegs bei den Edelmetallen seit Jahresbeginn war längst überfällig. Korrekturen und Rücksetzer in langfristigen Aufwärtstrends sind normal und gesund. Die Märkte
müssen ein- und ausatmen, wobei sie jedes Mal Kraft für ein neues Hoch sammeln. Nachdem die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, in dieser Woche weitere Hinweise auf eine Zinsanhebung im März
gab, verstärkte sich die Korrektur bei den Edelmetallen. Der Goldpreis fiel dabei zurück auf die Unterstützung bei 1.200$ und Silber auf den alten Abwärtstrend bei 16,90$ je Feinunze.