Frage an Mario Draghi
Ist die EZB Politik die neue Tulpenzwiebelblase?
In dieser Woche war der Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi in den Niederlanden und musste sich den Fragen von Reportern und Politikern stellen. Anstatt einer herzlichen Begrüßung,
belanglosen Fragen und einem Abendbankett, gab es verhältnismäßig harsche Angriffe gegen seine expansive Geldpolitik. Ein Mitglied der Christlich Demokratischen Partei fragte ihn beispielsweise:
„Sie glauben immer noch, dass das QE-Programm voll im Rahmenwerk der EZB ist und dass Sie keine Staatsfinanzierung betreiben, obwohl Sie bis Ende des Jahres 2,5 Billionen Euro an Schulden
aufgekauft haben werden?“ Damit traf der Fragesteller den Nagel auf den Kopf, denn natürlich handelt es sich um eine Finanzierung der Staaten und insbesondere um eine Rekapitalisierung des
überschuldeten Bankensystems auf Kosten der Steuerzahler. Draghi verteidigte natürlich die Entscheidungen der EZB und erteilte Forderungen nach einem baldigen Ende der expansiven Geldpolitik eine
Absage. Er sagte hingegen, dass der Geldstimulus weiter benötigt würde, um Inflationsdruck aufzubauen. Es geht natürlich nur um die Umschuldung innerhalb des Fiat-Money Systems und nicht um eine
abstrakte Inflationssteuerung, die letztlich nur eine lächerlich absurde Entschuldigung für die Inflationspolitik ist. Inflation ist immer und zu jeder Zeit schlecht für Volkswirtschaften und hat
keinerlei Nutzen, was immer mehr Politiker und Journalisten in Europa beginnen zu verstehen. Einzig das Vermögen der kleinen Sparer und deren Altersvorsorge wird abgesaugt und auf die Konten des
Staates und der Banken umgebucht. Dies geschieht über Inflation, sodass der deutsche Michel nominal zwar immer noch die gleiche Summe auf seinem Sparbuch und seinem Rentenbescheid hat, doch dieses
Geld seinen Wert und seine Kaufkraft verloren hat. Real wird er also bestohlen und die Altersarmut, die immer stärker um sich greift, ist eine direkte Folge dieser unmoralischen Politik der
EZB.
Der folgende Chart zeigt die Bilanzen der Notenbanken Japans, Europas und der USA. Die Bilanzsumme ist aufgrund der Ankäufe von Schulden durch die EZB über frisch gedrucktes Geld jetzt sogar
erstmals größer, als jene der USA sowie die der Bank von Japan. Die Bilanzsumme der EZB hat sich in den vergangenen zwei Jahren fast verdoppelt, was am Ende des Tages einer Halbierung der Kaufkraft
des Euros gleichkommen wird. Noch schlägt die Inflation nicht vollends auf die Teuerung durch, da die Transmissionsprozesse einige Zeit benötigen, um auf die Preise wirksam zu werden.